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Der Thiere Großsultan, der Löwe, wollte sich
Auf langes Bitten seiner Bassen
Zum Trost der Nachwelt malen lassen.
Ein Affe ward geholt, der keinem Dürer wich,
Den Pinsel nach der Kunst zu führen.
Er war ein Maler und Poet,
Und ganz vollkommen im Schattiren.
Er malt die rauhe Majestät
In vollem Harnisch, auf dem Throne;
Zu Füßen lagen Schild und Speer,
Karthaunen standen um ihn her,
Und hinter ihm Mars und Bellone.
Wer ist das? sprach der Großsultan,
Als er das Bild bekam. Der Kaiser aller Thiere.
Wer? Ich? was geht dies Bild mich an?
Ich bin ja nicht von Erz, wo siehst du, daß ich's führe?
Erz ist der Helden Tracht, war Maler Affens Wort.
Wer ist der wilde Kerl, fuhr d'rauf der Großherr fort,
Der dort die Augen so verkehret?
Das ist der Kriegsgott Mars. Wer? fragt er noch ein Mal,
Gott Mars! hab' ich doch nie vom Kriegsgott Mars gehöret.
Wer ist das dicke Mensch von Stahl?
Die Göttin alles Kriegs, Bellona, kurz zu melden,
Der Helden Schutz und Führerin.
Du bist ein Narr mit deinen Helden,
Mit deinem Kriegsgott Mars, und deiner Kriegerin.
Laß, sprach der Großsultan, das Erz herunter schaben.
Ich will ein Löwenbildniß haben. |