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XXIX

Auf dem Wege nach dem Gute war Indrek an einem Kreuzweg bei einem Wegweiser vorbeigeritten, der den Weg nach der nächsten Eisenbahnstation wies, und in dieser Richtung lenkte er nun seine Schritte. Aber als er den zur Station führenden Abweg bereits erreicht hatte und erleichterten Herzens auf ihm auszuschreiten begann, sah er in dem vom Gute herüberleuchtenden Feuerschein einen roten Ziegelschornstein dastehen und konnte das Knattern der Flammen deutlich vernehmen. Und ohne zu wissen, was er eigentlich tat, sprang er über den Straßengraben und marschierte querfeldein über den Acker unter dem über die Felder sprühenden Funkenregen hindurch, bis er auf einen Getreidereuter stieß, und nach kurzem Zögern auf der untersten Sprosse eines solchen Reuters, den Rücken der Landstraße zugewandt, Platz nahm.

Vor ihm in weiterer Entfernung schien sich ein Wald hinzuziehen, denn im unsicheren Schein des Schadenfeuers grüßte von dort etwas Hohes, Dunkles herüber. Aber die Funken flogen lange nicht so weit, sanken vielmehr bereits viel früher erlöschend zu Boden. Genau genommen erreichten sie nicht einmal Indrek, denn sie erloschen vor seinen Augen, als säße er unter einem Sternschnuppenregen. Ihn umgab tiefe Finsternis und Stille, die nur dann und wann durch das Getrappel eiliger nach dem Gute gerichteter Schritte unterbrochen wurde. Die Leute wurden wie die Schmetterlinge von dem sich hoch in den Nachthimmel reckenden Feuerschein angezogen, gegen den die prasselnden Flammen gleich der roten Zunge eines vorweltlichen Ungeheuers gierig emporleckten. Die das brennende Herrenhaus umrahmenden entlaubten Bäume zeichneten sich als schwarzes Netzwerk gegen den flammend roten Hintergrund ab, den dann und wann eine Rauchsäule verdunkelte oder völlig verdeckte. Bei der Betrachtung dieses wechselvollen Spiels zwischen Hell und Dunkel kam Indrek sonderbarerweise sein Scheiden aus der Stadt in Erinnerung, als sie, er und Kristi, sich auf keine Weise voneinander zu trennen vermochten, und schließlich jeder nach seiner Seite die Flucht ergriff. Und auch jetzt wollte es Indrek scheinen, als könne er von diesem prasselnden Feuer und der Reutersprosse, auf der er Platz genommen, nicht anders loskommen, als wenn er sich gewaltsam losrisse und flöhe, liefe, so schnell seine Beine ihn tragen wollten, bis es ihm den Atem in der Brust verschlagen würde. Und dann hörte er plötzlich seine eigene Stimme die Worte sagen: »Das muß ein böser Mensch sein, der das getan hat.« Wer hatte doch kürzlich diese Worte wiederholt? Ja, das war doch Kristi gewesen, von der er sich nicht hatte losreißen können. Ja, damals hatte er noch an etwas Großes und Schönes geglaubt, an Ideale, an Opfermut und Märtyrertum für eine bessere Zukunft der Menschheit. Wie anders als er damals gemeint, hatte sich dieser Glaube nun erfüllt, und darum sitzt er nun mutterseelenallein auf der untersten Sprosse dieses Getreidereuters, ohne eigentlich zu wissen, was nun beginnen. Die andern glauben und hoffen anscheinend anders als er, und darum ziehen sie weiter und bleiben nicht irgendwo sitzen, um nachzudenken. Ihr Glaube heiligt ihre Taten, wandelt sie zu Recht und Gerechtigkeit, sonst wäre dieser das einsame Feld überzitternde Feuerschein ebenso unverständlich wie die fernen, den Horizont heute gleichwie gestern nacht säumenden Feuersäulen.

Indrek ließ seine Augen herumgehen: »eins, zwei, drei«, zählte er. »Also mit dem hier zusammen vier.« Vier Glaubensflammen, vier Fackeln sinnloser Leidenschaft! Vier große Hoffnungen, vier furchtbare Nöte! Vier Scheiterhaufen des Hasses und Rache! Vier furchtbare gen Himmel gerichtete Schreie wegen der Vergangenheit und Gegenwart und im Namen der Zukunft!

Wie lange er schließlich hier gesessen, das hätte Indrek später nicht zu sagen gewußt, aber während er dasaß, sank das Feuer langsam zusammen, während der Feuerschein immer höher in den Zenit stieg, als brannten die Flammen ein Loch in den Himmel. Schon hörte man Leute vom Gute her zurückkehren. Meistens sprachen sie so leise, daß kaum etwas zu verstehen war. Aber es gab auch solche, die sich mit lauter Stimme und aus voller Brust unterhielten.

»Fixe Jungen«, lobte einer, »hätten wir mehr von der Sorte, wären wir die Deutschen in wenigen Tagen los.«

»Vergebliche Hoffnung«, wandte ein anderer ein, »sind wir sie früher nicht losgeworden, werden wir sie auch jetzt nicht loswerden. Die werden sich aus Petersburg schon Hilfe schaffen, der Kaiser wird sie schon nicht im Stich lassen. Und die Gebäude sind versichert, die werden binnen kurzem noch schöner und prächtiger wieder aufgebaut.«

Nach einer Weile hörte man eine junge, helle Stimme sagen:

»Wäre ich zur rechten Zeit auf dem Gut gewesen, ich wäre gleich mitgefahren, ohne mich lange zu besinnen. Denk doch, da haben wir nun endlich den Aufruhr, die Revolution, die wir noch nie gehabt haben und vielleicht nie mehr haben werden. Da hätte ich unbedingt auch mitgemacht.«

»Wozu sie doch den alten Grafen mitgeschleppt haben«, hörte man eine ältere Stimme sagen, »der ist doch immer gut gegen die Leute gewesen.«

»Das gehört schon mal so zu Aufruhr und Revolution, da kann man nichts machen«, erklärte ein Dritter.

Hierauf herrschte eine Weile Stille. Dann hörte man vom Gute her wieder Stimmen sich nähern, aber bevor Indrek noch etwas verstehen konnte, verstummte das Gespräch, und ein junges Mädchen begann mit lauter Stimme zu singen: »Nachtigall, du kleiner Vogel, sag, wo fliegst du hin?« Alsbald gesellte sich dem Gesange des Mädchens eine Männerstimme, und so zogen sie singend auf der Landstraße an Indrek vorüber.

Trotz Wohlklangs und Fülle sanken die Stimmen gleichsam vor den Füßen der Sänger zu Boden, ohne irgend weiter zu reichen, denn die Luft war feucht und schwer. Sie war wie zu einer weichen, baumwollartigen Masse zusammengepreßt, die sogar eine Gewehrkugel in ihrem Laufe hemmt, vielmehr etwas so Kraftloses wie die menschliche Stimme. Aber bis zu Indrek reichte der Gesang immerhin heran, und er erinnerte sich nicht, jemals etwas Sonderbareres, ja Schaurigeres, dabei aber auch wieder Packenderes, Hinreißenderes gehört zu haben als diesen Gesang inmitten der feuchten Dämmerung im Scheine des entfernten Feuers, das irgendeinen einsam abseitsstehenden Schornstein immer noch flackernd beleuchtete.

Indrek spürte plötzlich, daß ihn fröstelte. Er erhob sich und machte den Versuch, sich zu schütteln wie die Pferde, wenn sie sich gewälzt haben. Dann schlug er den Mantelkragen auf, schloß den obersten Mantelknopf, schob die Hände in die Taschen und setzte sich in der Richtung auf die Landstraße in Bewegung, um dem im Dunkel verklingenden Gesang nachzueilen. Wollte er vielleicht wissen, wer da heute so singen konnte? O nein, er wollte nichts weiter als nur eilen, um warm zu werden, denn der feuchte Spätherbstabend ließ ihn bis ins Mark erschaudern. Als er so auf dem Felde dagesessen, hatte es ihm geschienen, als habe das Leben jeglichen Sinn verloren, indem alles ganz anders gekommen war als er erwartet, erträumt, geplant hatte. Die Wirklichkeit verzerrte das schönste Ideal zu einer häßlichen Grimasse, den vernünftigen Gedanken zu einer lächerlichen Sinnlosigkeit. Wie sollte man da überhaupt noch etwas tun oder denken mögen? Besser schon dasitzen und vor sich hindämmern, ohne irgend etwas zu denken oder zu tun, zu träumen oder zu planen.

Diese Stimmung schlaffer Resignation schnitt der schaurige Gesang, frisch und sorglos, wie das Leben selbst, wie mit einem scharfen Messer ab. Indrek erfaßte plötzlich wie sinnlos es sei, hier auf der Reutersprosse zu hocken und in die flackernde Glut zu starren, wenn noch so gesungen werden könne, als sei die Welt voll Frühlingspoesie, voll Liebe und Träume. Wie verzaubert folgte er dem Gesang. Aber als die Sänger dann, nach einer Weile, von der Landstraße irgendwohin in die herbstliche Finsternis abbogen, wo ein fernes Licht rot durch die Scheiben eines Hauses herübergrüßte und Hundegebell ertönte, setzte Indrek seinen Weg gleichsam mit erwärmtem Herzen allein fort, denn in ihm war nun die Überzeugung erwacht, daß – komme, was da wolle – irgendwo sich immer irgend jemand finden würde, der aus frischer Kehle drauflossingt, und sei es auch in stockfinsterer Nacht, wenn am Horizont ringsum sich unheimliche Feuersäulen gen Himmel recken.

Todmüde traf Indrek endlich auf der Eisenbahnstation ein, noch zur rechten Zeit, um den aus der Stadt eintreffenden Nachtzug zu benutzen. Die Waggons waren überfüllt, so daß er nur mit Mühe einen Platz fand. Die Leute blickten aus den Fenstern und machten sich gegenseitig auf die am Horizont glostenden Feuerscheine aufmerksam.

»Können Sie sich vorstellen, ganze zehn Stück haben wir beobachten können!« sagte eine Frau mit einem gewissen Stolz in der Stimme.

»Das ist für das Blutbad auf dem Marktplatz und für den Kriegszustand, was denn sonst«, murmelte ein Mann, wie in Gedanken versunken, still vor sich hin, und aus seiner Stimme klang weder Verwunderung noch Tadel, sondern einfach bloß eine nüchterne Feststellung der Tatsachen. »Irgendwie mußte sich das doch äußern.«

»Aber die andern werden sich natürlich auch nicht lumpen lassen«, meinte ein anderer Mann, »heute sind schon Dragoner und Kosaken aufs Land geschickt worden, und weitere Truppen werden wohl noch folgen. Heute brennen die Güter, morgen werden die Bauernhöfe in Flammen aufgehen.«

»Natürlich«, pflichtete der erste Mann ihm bei, »aber was ist da zu machen, so ist es eben immer gewesen.«

»Die Leute sind doch einfach bloß aufgehetzt, weiter nichts«, mischte sich nun noch ein dritter Mann ins Gespräch.

»Versteht sich«, gab der erste Mann auch diesem recht, »aber meinen Sie, daß es möglich ist, irgendwo Feuer anzulegen, wo sich kein Zunder findet?«

»Im Rauchstubenofen brennen sogar rohe Erlen«, brummte der dritte Mann.

»Da haben Sie es eben«, lächelte der erste Mann, »wenn die Hölle heiß genug ist, fangen sogar die Steine Feuer, nicht?«

»Ihr jammert alle – Feuer, Feuer!« schrie plötzlich ein junger Invalide dazwischen, dem beide Beine fehlten, »aber das ist doch ein. Dreck, von dem sich überhaupt nicht zu reden lohnt. Ja, in der Mandschurei, wißt ihr, das war eine ganz andere Sache: vor allem mit den Menschen reinen Tisch gemacht, mit allen: Männer, Frauen, Kinder, Junge und Alte und dann erst Feuer daraufgesetzt. Feuer allein, das ergrimmt die Leute nur. Ihr werdet schon sehen, wie furchtbar die Rache dafür sein wird, daß hier nicht gemordet wird. Im Kriege ist das nun schon mal nicht anders.«

»Aber wir haben doch keinen Krieg«, protestierte jemand.

»Was ist solch ein Aufstand denn anders als Krieg. Aufstand ist Krieg gegen den eigenen Staat, und Krieg ist Aufstand gegen einen fremden Staat, das ist der ganze Unterschied. Und im Kriege ist es eben immer so, daß heute ich morde und brandschatze, morgen der Gegner. Aber manchmal kommt es auch so, daß der, der heute gemordet und gebrandschatzt hat, morgen die Beine unter die Arme nimmt, und dann übermorgen der gemordet und gebrandschatzt wird, der weder gemordet noch gebrandschatzt hat, sondern bloß geblieben ist, wo er war. Das ist so das Kriegsrecht in der Mandschurei und sonstwo. Denn was soll man nur tun, wenn man den nicht mehr erwischt, der einen gemordet und gebrandschatzt hat? Da bleibt nichts übrig, als den zu hängen und zu knüppeln, der einem gerade in den Weg läuft, denn sonst verginge man sich gegen den Kriegsbrauch. Mit den Chinesen war das so: gaben wir ihnen Pardon, dann machten die Japaner sie nieder, gaben diese Pardon, dann schlugen wir darauflos, denn im Kriege ist es eben so, daß der, dem Pardon gegeben wird, ein Verräter ist, und Verräter macht man eben einfach nieder. Darum sage ich: wenn schon gebrandschatzt wird, dann muß alles verbrannt werden, sonst macht ihr die Leute zu Verrätern.«

»Hören Sie doch endlich mal auf mit Ihren schrecklichen Geschichten«, ermahnte eine ältere Frau den Invaliden.

»Schreckliche Geschichten!« rief der Mann ironisch. »Der Krieg selbst ist gar nicht einmal so schlimm, man muß sich nur an ihn gewöhnen. Anfangs soll es in der Mandschurei wohl eine tolle Geschichte gewesen sein, aber als ich hinkam, da hatten sich alle schon mehr oder weniger daran gewöhnt, da hieß es: rette sich wer kann.«

»Tue recht und scheue niemand«, warf ein alter Mann mit Überzeugung ein.

»Da kann man gleich sehen, daß Sie weder einen Krieg noch eine Revolution mitgemacht haben«, rief der Soldat. »Gerade wer recht tut, der muß sich vorsehen, dem Ungerechten krümmt niemand ein Haar. Was glauben Sie. denn, daß die Gutsbesitzer, denen man jetzt zu Dach steigt, die schlimmsten Leuteschinder waren? Weit gefehlt. Es sind die besten Herren gewesen, die wußten, daß sie niemand etwas Böses getan hätten und daher ruhig auf ihren Gütern blieben.«

»Die Gutsbesitzer sind alle gleich, einer wie der andere, Gurgelabschneider, weiter nichts«, unterbrach jemand den Redeschwall des Invaliden. »Alles reißen sie an sich.«

»Sie an sich, wir an uns«, nahm der Invalide unbeirrt wieder das Wort. »Ganz wie in der Mandschurei. Die Schlitzaugen auf ihre Seite, wir auf unsere Seite. Aber mag nun gemordet und gebrandschatzt werden nach Noten, alles kann man doch nicht verbrennen und ermorden. Einige bleiben immer irgendwo übrig. Wie in der Mandschurei: alles mordete – wir, die Japaner, die Chunchusen, aber – hast du nicht gesehen – der Mensch lebte weiter. Der Mensch lebt immer weiter, komme was da wolle. Verliert ein Mensch seine Beine, so wird er Besenbinder oder Schuster, nur das Material muß man ihm besorgen. Und die Harmonika zupfe ich noch schwungvoller als früher, und auch der Tabak schmeckt mir womöglich noch besser, nur mit einem Schnäpschen ist das so eine Sache – ich vertrage es nicht mehr so recht, denn nun steigt das Vieh mir gleich zu Kopf, während es früher in die Beine ging. Ja, so ist das mit der menschlichen Schlauheit: einem die Beine hübsch unten wegnehmen, das verstehen sie, aber sie anlegen, das gibt es nicht. Und mit den Gütern ist es ebenso wie mit den Beinen: sie niederbrennen, das versteht ein jeder, aber sie aufbauen, nein, das versteht niemand. Wird der Kaiser etwa die Güter wieder aufbauen? O nein, das gibt es nicht. Er wird höchstens den Befehl erteilen, die zu brandschatzen, die vorher gebrandschatzt haben. Und wenn es da nichts zu brandschatzen gibt, was dann? Dann wird man es so machen, wie wir es in der Mandschurei machten: es werden die gebrandschatzt werden, die nichts zu brandschatzen haben, denn der Kriegsbrauch muß eingehalten werden, wenn der Kaiser befiehlt und die Gutsbesitzer darum bitten ...«

Schließlich redete der beinlose Invalide nahezu ganz allein, nur selten warf dieser oder jener seiner Mitreisenden eine kurze Bemerkung ein. Die die Herbstnacht schaurig erhellenden Feuer am Horizont drückten die Stimmung und ließen die Leute verstummen. Und überdies schien die Mehrzahl der Reisenden von dem endlos daherredenden Soldaten dieselbe Meinung zu hegen wie ein Mann, der in Indreks Nähe bemerkte:

»Der Kopf dieses Mannes ist mit dem Verlust der Beine nicht nur dem Alkohol gegenüber schwach geworden.«

Und dennoch wirkte der unermüdliche Redeschwall dieses Einfaltspinsels auf Indrek irgendwie beruhigend. Er erzeugte die Empfindung eines unvermeidlichen Schicksals, mit dem man sich abfinden muß, will man das Leben überhaupt ertragen. Und wenn es schon mal keinen Ausweg gibt, ist es da nicht besser sich fröhlich zu fügen, als ärgerlich und verstimmt? Ist es nicht leichter zu singen, wie jenes Mädchen auf der dunklen Landstraße, als sich in Sorgen zu zerquälen? Und plötzlich dämmerte in Indrek die Ahnung auf, als rede der arme Krüppel letzten Endes dasselbe, was das Mädchen gesungen. Aber wenn nun jemand käme und dem Krüppel seine Beine zurückgäbe, so daß sein Kopf wieder den Branntwein vertragen könnte, würde er auch dann noch ebenso von den Dingen dieser Welt reden wie nun? Oder wenn ihn ein neues Unglück treffen würde, das ihn auch der Arme beraubte, daß er sich gleich einem Wurm im Staube winden müßte, elender noch als ein Wurm – was würde das auf seine Weltanschauung für einen Einfluß haben? Könnte man dem Menschen durch Unglück und Verzicht vielleicht ein neues Paradies öffnen? Vielleicht würde dieses die große Ruhe, das große Glück bringen, daß – wie Indrek das mal irgendwo gelesen – alle Formen zur Urform zurückstreben – zum Ball, zur Kugel. So ziehen die unzähligen Himmelskörper im unendlichen Raume selig ihre Bahn, nach dieser Urform strebt jede Träne, jeder Regentropfen. Dieses ist vielleicht die Urform jener Unvermeidlichkeit, jener absoluten Beruhigung, der Weisheit und des wahren Glückes letzter Schluß, von denen alles träumt und redet. Der Soldat hatte seine Beine verloren und war runder und glücklicher geworden; verlöre er auch noch seine Arme, würde er noch runder und glücklicher werden, und wenn er dann schließlich auch noch seinen Kopf verlieren sollte, dann wäre erst das vollkommene, wahre Glück erreicht.


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