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»Die Minitari hatten gleich den Mandan-Indianern einige Monate lang Mangel an Fleisch gehabt und fürchteten schon, die Büffel möchten so weit fortgewandert sein, daß sie Hungers würden sterben müssen, als plötzlich eines Morgens im Dorfe das Nahen einer Büffelherde gemeldet wurde. Sogleich ritten mehr als hundert junge Männer mit ihren Waffen auf die Prärie, und der Häuptling sagte mir, daß eines seiner Pferde für mich an der Tür seines Wigwams bereit stehe, wenn ich der Jagd beiwohnen wollte. Ich bestieg das Pferd und galoppierte mit den Jägern zur Prärie, wo wir bald eine werdende Büffelherde in der Ferne erblickten. Nun wurde haltgemacht und der Angriffsplan beraten. Die Jäger, die mit Pfeil und Bogen oder mit einer langen Lanze bewaffnet waren, teilten sich in zwei Abteilungen, ritten nach entgegengesetzten Richtungen und umkreisten in etwa tausend Meter Entfernung die Herde. Auf ein gegebenes Zeichen näherten sie sich ihr langsam. Als endlich die sorglose Herde den Feind witterte und in größter Verwirrung die Flucht ergriff, jagten die Reiterin vollem Galopp und mit lautem Geschrei auf die Stelle zu, wo die Büffel die Linie durchbrechen wollten. Jetzt machten die Tiere kehrt, flohen in der entgegengesetzten Richtung, wurden hier in derselben Weise empfangen und gerieten nun in die größte Verwirrung. Immer enger schloß sich der Kreis der Rothäute, und damit begann die eigentliche Jagd. Eine dichte Staubwolke stieg über dem Kampfplatz auf. Mit Pfeilen und Lanzen griffen die Indianer die Büffel an, die oft, durch tödliche Wunden wütend gemacht, sich mit gesträubter Mähne gegen das Pferd ihres Feindes wandten, es mit einem einzigen Stoße töteten und den Reiter zwangen, sein Leben durch die Flucht zu retten. Bisweilen, wenn die dichte Masse der Büffel sich öffnete, drangen die Jäger, nur auf Beute erpicht und infolge des Staubes unfähig, die Lage zu überblicken, mitten zwischen die Büffel hinein und waren dann genötigt, um ihr Leben zu retten, über die Rücken der Büffel hinwegzuspringen und die Pferde zu opfern. Viele Indianer verloren in diesem verzweifelten Kampfe ihre Pferde und retteten sich nur durch die Schnelligkeit ihrer Füße. Manche, denen die Büffel, von welchen sie verfolgt wurden, bereits ganz nahe waren, sprangen plötzlich auf die Seite und warfen das Büffelfell, das sie um den Leib trugen, den wütenden Tieren über die Hörner und Augen und töteten sie dann mit dem Pfeil oder der Lanze. So verwandelte sich die Jagd bald in einen verzweifelten Kampf, der etwa eine Viertelstunde währte und mit der Vernichtung der ganzen, gewiß aus mehreren Hunderten von Tieren bestehenden Herde endete. Als alle getötet waren, stiegen die Indianer von den Pferden und gingen zwischen den toten und sterbenden Büffeln umher, wobei jeder die von ihm erlegten an seinen Pfeilen erkannte, die er nun aus der Wunde zog. Darauf setzten sich alle auf die Erde, rauchten ein paar Pfeifen und ritten dann in das Dorf zurück.«
So schildert George Catlin, der berühmte Indianerforscher und Maler, der lange Jahre unter den Rothäuten der Prärie wie ihresgleichen lebte, eine Büffeljagd, und er ergänzt seine Schilderung mit der Beschreibung einiger anderer Jagdmethoden. Die interessanteste ist die in der Maske des weißen Wolfes. Der weiße Wolf schwärmt oft in Rudeln von fünfzig bis sechzig Stück auf den Prärien herum. Wenn die Büffel sehr zahlreich sind, und es daher den Wölfen, die übrigens die Größe eines erwachsenen Neufundländers erreichen, nicht an Nahrung fehlt, so sind sie harmlos und fliehen den Menschen. Sie halten sich stets in der Nähe der Büffelherden auf, um sich der Überreste der von den Indianern erlegten Büffel zu bemächtigen oder verwundete Tiere anzufallen. Sind die Büffel in einer Herde beisammen, so scheinen sie die Wölfe wenig zu fürchten und lassen sie ganz nahe herankommen. Dies benutzen die Indianer, um die Büffel zu beschleichen, indem sie sich eine vollständige Wolfshaut über den Kopf ziehen und so maskiert oft Hunderte von Meter weit auf Händen und Füßen vorwärts kriechen, bis sie sich der arglosen Herde auf wenige Schritte genähert haben und dann mit Leichtigkeit den fettesten Büffel niederschießen können. Während der sehr langen und strengen Winter bedient sich der Indianer auf der Büffeljagd statt des Pferdes der Schneeschuhe, birnförmiger Reifen, die mit einem Netzwerk von Lederriemen wie ein Tennisschläger bespannt sind und ihn leicht über die Schneefläche hinwegtragen, während die Büffel durch ihre Schwere tief einsinken und so bequem eine Beute ihres Verfolgers werden. Fast ausnahmslos verwandten die Indianer zur Bisonjagd Pfeil und Bogen. Das kann uns nicht wundern, wenn wir hören, daß ein aus großer Nähe abgesandter Pfeil durch den Bison völlig hindurchdringt, ja gelegentlich noch einen zweiten Bison tötet, während der mächtigste Revolver nicht imstande ist, sein Geschoß durch den Körper eines Bisons hindurchzutreiben.
Zu Millionen und aber Millionen bevölkerte der Bison ( Bîson americânus) einst das Präriegebiet westlich vom Mississippi in dessen ganzer ungeheurer Ausdehnung von Texas und Neumexiko im Süden bis zur Grassteppe am Großen Sklavensee im Norden. Wie Fröbel berichtet, zog noch im Jahre 1858 seine von Missouri nach Mexiko reisende Karawane acht Tage lang ununterbrochen an Bisonherden vorüber. Soweit der Blick reichte, waren die Prärien schwarz von den mächtigen Tieren, die mit ihrer gewaltigen Schulterbreite, der viel niedrigeren und schmäleren Kreuzbeingegend und dem tiefgesenkt getragenen Haupt einen eigenartigen Eindruck machten.
Ein ausgewachsener Bisonstier ist ein wahrhaft imponierender Geselle. Bis drei Meter lang, am Widerrist bis fast zwei Meter hoch, dazu bis zwanzig Zentner schwer, wirkt dieser auf kurzen, schlanken Beinen stehende Tierkoloß besonders durch das Düstere seines Pelzes, der am Körper graubraun, in der langen, zottigen, über Kopf und Schultern oft bis zur Erde herabhängenden Mähne aber schwarzbraun gefärbt ist. Aus diesem wirren braunen Zottelpelz stößt der schwarze massig-eckige, breit gestirnte, plumpe Kopf hervor, mit den kurzen, starken, einfach gebogenen Hörnern, der gleichsam breitgedrückten nackten, tiefschwarz glänzenden Nasen- und Maulgegend, von der ein langer Rübezahlbart herabweht, und den dumm glotzenden, großen, schwarzbraunen Augen. Die Augenlider stehen weit offen, der Augapfel rollt beständig auf und nieder, und so wird ein großer Teil des dunklen Auges vom untern Augenlide verdeckt, während das reine Weiß des Augapfels halbmondförmig darüber hervorglänzt. Diese Blöde des Blickes macht aber jäh dem Ausdruck des Furchtbaren Platz, wenn das Tier in Wut ist. »Niemand kann sich einen Begriff von dem Blick eines solchen Tieres machen,« schreibt Catlin, »ich fordre die ganze Welt auf, mir ein andres Wesen zu nennen, das einen so entsetzlichen Blick hat wie ein großer Büffelstier, der verwundet ist und sich wutgeschwellt zum Kampfe stellt – seine Augen sind blutrot, die zottige Mähne schleift am Boden, und er stößt Ströme von Dampf und Blut aus Maul und Nase, wenn er sich duckt, um auf den Angreifer loszuspringen.« Die Bisonkuh ist wesentlich schmächtiger als der Stier, wennschon auch sie immerhin ein Gewicht von etwa zwölf Zentner erreicht; ihrer ganzen Gestalt fehlt das drohend Wilde des Stiers. Die Kälbchen sind in den ersten Monaten fast rot und erlangen erst im Herbst ihre braune Färbung. Das Winterfell der Bisons ist übrigens sehr lang und wollig und wird im Frühjahr in großen Flocken und ganzen Büscheln abgestoßen. Solange die Kälber jung sind, halten sich die Stiere in der Nähe der Kühe auf, als ob sie ihre Sprößlinge schützen wollten. Die einzelnen Rudel, meist 25 bis 100 Stück, folgen gewöhnlich einer Leitkuh. Bei ihren Wanderungen trotten die Büffel im Gänsemarsch dahin, und infolge ihrer Körperschwere treten sie Bahnen aus, die wie festgestampft erscheinen und gelegentlich so tief sind, daß gerade noch der Rückenhöcker daraus hervorschaut. Stellen sich ihrer Wanderung Flüsse entgegen, so geht die ganze Herbe ohne jedes Zögern ins Wasser; sie durchschwimmt in breiter Schar selbst reißende Ströme. Während des Sommers leiden die dichtbepelzten Bisons sehr unter der Hitze und den Angriffen der Moskitos; deshalb wälzen sie sich gern im Schlamm. Solchen Wälzpfuhl gräbt der Leitstier in folgender Weise: Er sucht zunächst in der Niederung einen Platz, wo zwischen dem Grase etwas Wasser steht. Dann kniet er nieder und beginnt mit den Hörnern und schließlich dem ganzen Kopf die Erde hier aufzuwühlen und fortzuschleudern, so daß eine trichterförmige Vertiefung entsteht, in der sich das Wasser sammelt. Nun beginnt sich das Tier zu wälzen, schiebt sich im Kreise herum, versinkt immer tiefer im Schlamm und gleicht schließlich einem Erdhügel, von dem es überall herabtrieft; nur die rollenden Augen verraten in dieser Schlammasse noch das Tier. Hat der Stier sich genug gewälzt, so macht er den andern Tieren der Herde Platz, die nacheinander sich gleichfalls in dem Pfuhle wälzen und ihn immer weiter vertiefen, so daß schließlich ein Tümpel von fünf bis sechs Meter Durchmesser entsteht. Der Aberglaube der Hinterwäldler hat diese Büffelsuhlen »Zauberkreise« genannt.
Weidende Bisons sind sehr verträglich und scheu. Werden sie aber irgendwie gereizt, so stoßen sie ein dumpfes, tiefes Gebrüll aus, das, aus Tausenden von Kehlen grollend, fernem Donnern gleicht. Setzt sich die erregte Herde in Bewegung, so rennt sie alles nieder; sie galoppiert dabei mit dem Pferde um die Wette, und der Boden bebt unter dem Stampfen der harten Hufe. Wie alle Herdentiere werden auch die Bisons gelegentlich von einer unerklärlichen Panik befallen; dann sind sie völlig rasend, stürzen sich von den Felsen hinab in die Flüsse, zerschmettern, ertrinken zu Hunderten, eilen in wildem Galopp weiter und kommen erst nach Stunden wieder zur Ruhe. Theodor Roosevelt, der einstige amerikanische Präsident, hat uns einmal davon erzählt. »Mein Bruder und mein Vetter«, schildert er, »befanden sich auf der Rückkehr von der Jagd. Sie stiegen gerade eine der langen, flachen Anhöhen hinauf, die die Prärie durchziehen, als sie ein leises, murmelndes, rollendes Geräusch wie fernen Donner vernahmen. Es wurde immer lauter, und da sie sich nicht erklären konnten, was das bedeute, eilten sie weiter bis auf die Spitze des Hügels. Vor Schreck und Überraschung blieben sie stehen. Die ganze Prärie vor ihnen war schwarz vor rasend daherstürzenden Büffeln. Später erfuhren sie, daß zwei andre Jäger vier oder fünf Meilen entfernt eine große Herde beschossen und in die Flucht gejagt hatten. Dieser Herde hatten sich im Laufe dann andre angeschlossen, und alle donnerten zusammen daher in unerklärlicher und steigender Angst. Die rasenden Tiere stürzten gerade auf sie zu; nirgends war ein Felsvorsprung oder ein andrer Zufluchtsort zu sehen. Immer näher kamen sie. Tausende und Tausende, die Erde bebte unter ihrem donnernden Galopp, ihre zottigen Stirnlocken schimmerten schon durch die Staubwolken, die vom trocknen Boden emporwirbelten. Die beiden Jäger wußten, daß die einzige Hoffnung, ihr Leben zu retten, darin bestand, die Herde, die trotz der breiten Front nicht sehr tief war, zu spalten. Sie warteten, bis die Tiere dicht herangekommen waren, und eröffneten dann, aus vollem Halse schreiend, ein Schnellfeuer aus ihren schweren Hinterladern. Für einen Augenblick schien das Ergebnis zweifelhaft. Die Reihe der Tiere donnerte beständig auf sie zu. Als aber zwei oder drei unmittelbar vor ihnen unter ihren Kugeln zusammenbrachen, und die benachbarten Büffel sich kräftig bemühten, die gefallenen zur Seite zu drücken, ging ein heftiges Schwanken durch die Masse. Ein enger, keilförmiger Riß entstand in der Reihe, verbreiterte sich zusehends, und die Büffel, die vor den Jägern zurückschraken, strebten verzweifelt, an der gefährlichen Nachbarschaft vorbeizukommen. Das Geschrei und Geschieße wurde verdoppelt. Die Jäger erstickten fast in der Staubwolke, durch die hindurch sie sehen konnten, wie der Strom der dunklen, riesigen Körper in Büchsenlänge zu beiden Seiten vorüberflutete. Noch einen kurzen Augenblick, und die Gefahr war vorüber, die beiden Männer standen allein in der Prärie, unverletzt, aber vor Erregung am ganzen Körper zitternd. Die Herde stürzte weiter, dem Horizont entgegen; nur fünf Tiere blieben zurück, die durch die Schüsse getötet oder schwer verwundet waren.«
Sehr eigenartig ist das Verhalten der jungen Kälber, die bei der Flucht von den Muttertieren abkommen. Sie sind dann, erzählt Catlin, in großer Verlegenheit, wo sie sich verbergen sollen, da die ebene Prärie nichts darbietet, als fußhohes Gras oder einen nur wenig höheren Busch von wilder Salbei. »Auf diesen laufen sie alsbald zu, knien nieder, stecken die Nase in den Busch, schließen die Augen und halten sich wahrscheinlich für vollkommen sicher, während sie, auf den Hinterfüßen stehend, schon auf einige tausend Meter hin sichtbar sind. Wir ritten oft, nachdem wir die Herde verfolgt hatten, auf demselben Wege zurück, um diese kleinen, zitternden Tiere aufzusuchen, die bei unsrer Annäherung die Stellung nicht verließen, sondern, während wir vom Pferde stiegen, ihre Augen starr auf uns gerichtet hielten. Sie lassen sich dann nach geringem Widerstande fangen. Ich habe oft nach indianischem Brauche meine Hände über die Augen des Büffelkalbes gelegt und einige Male stark in seine Nasenlöcher hineingeblasen, worauf es meinem Pferde stets mehrere Kilometer weit bis in den Stall gefolgt ist. Mit Kuhmilch ließen sich die Bisonkälber mühelos aufziehen.«
Trotz der Leichtigkeit der Zähmung haben die Indianer, wie es scheint, den Bison niemals gezüchtet. Sie hatten das ja auch nicht nötig. Denn der Büffel kam im »wilden Westen« in solchen ungeheuren Mengen vor, daß die Tausende, die die Rothäute der Prärie ihres Fleisches, Pelzwerks und Leders wegen alljährlich abschossen, in dem Bestande gar keine Rolle spielten. Das wurde mit einem Schlage anders, als der » far West« durch Bahnen erschlossen wurde. Mit dem Bau der ersten Pazifikbahn (1865-1869) begann die Ausrottung des Bisons. Die Büffelherden mußten fürs erste den Arbeiterheeren den Proviant liefern. Der als »Buffalo-Bill« bekannte Oberst Cody, der die Fleischlieferung für die in Kansas beschäftigten Arbeiter übernommen hatte, rühmt sich, mit einigen Genossen allein binnen anderthalb Jahren 4280 Büffel zur Strecke gebracht zu haben! Mit der Eröffnung der Bahn, die übrigens die einheitliche Masse der Bisons in zwei große Herden, eine südliche und eine nördliche, teilte, kamen immer mehr Jäger und Händler in die neu erschlossenen Gebiete, und der Amerikaner zögerte nicht, wie Kobelt schreibt, die Naturschätze, die in Gestalt von Büffeln auf der freien Prärie umherliefen, genau so auszunützen, wie die Bodenreichtümer, d. h. bis zur Vernichtung und ohne jede Rücksicht auf die Zukunft. In Trupps von mehreren hundert Schützen – Jäger kann man sie nicht nennen – und mit über tausend Wagen zogen diese »Skinner« von den Hauptstationen der neuen Eisenbahn aus; sie töteten die Bisons zu Hunderttausenden, bloß um des Fells wegen, höchstens verwerteten sie noch die Zunge und machten aus den schmackhaftesten Fleischteilen nach Indianerart »Pemmikan« (gedörrtes und dann im Mörser zu Pulver zerstoßenes Dauerfleisch). Binnen vier Jahren war der Bison südlich der Bahn völlig ausgerottet; die Zahl der während dieser Zeitspanne erlegten Büffel hat man auf 3 698 000 Stück berechnet. Für die nördliche Herde schlug die Schicksalsstunde mit der Vollendung der Nordpazifikbahn. Hier genügten zwei Jahre, um die Jagd im großen fürderhin unmöglich zu machen. Heut ist der Tod eines Büffels, schreibt der amerikanische Zoologe Hornaday, in den Vereinigten Staaten ein solches Ereignis, daß es sofort in den Zeitungen berichtet und überallhin telegraphiert wird. Schätzungsweise gibt es heute in Nordamerika höchstens 2000 Bisons noch; ein großer Teil davon ist Privatbesitz, und für Geld werden diese Tiere jedem Jagdliebhaber, Ausstopfer usw. ausgeliefert! Kleinere Rudel werden auch in den zoologischen Gärten Europas gehegt und kommen hier gut fort.
Die Vernichtung des Büffels gab auch dem Indianer den Todesstoß. Die kanadischen Präriestämme, die nichts anders gelernt hatten, als auf die Bisonherden zu warten und den Büffel zu jagen, waren, wie die amtlichen Ermittlungen ergaben, seit dem Jahre 1886 dem Hunger- und Kältetode verfallen. Die Missionen und Handelsposten in den Grenzgebieten erklärten, dem Berichte zufolge, daß sie verschiedene Stämme der Tschippewä-, Kri- und Biber-Indianer nach Möglichkeit mit Lebensmitteln versorgt hätten, um zu verhindern, daß der schon gewöhnlich gewordene Kannibalismus sich noch weiter verbreite! – Gewalt ist vielleicht Recht, Habgier eine Tugend, und Indianer und Büffel sind vielleicht von Rechts wegen zum Untergange verdammt, schrieb schon vor ein paar Menschenaltern mit bittrem Spott der alte, ehrliche Catlin.