Friedrich Huch
Enzio
Friedrich Huch

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Seine Mutter erfuhr alles. Dann schloß sich Enzio in seine Stube ein und wollte niemanden sehn.

Caecilie war wie niedergeschmettert. Sie hatte schließlich fest geglaubt, Irene werde sich anders besinnen.

Als Enzio sie zum ersten Male wieder sah, sagte er, wie sie beginnen wollte, über alles mit ihm zu sprechen: Ich bitte dich, sprich nicht davon, nie wieder. Ich kann es nicht ertragen, ich muß dies mit mir allein durchmachen. Ich denke an 495 nichts anderes, aber ich bin nicht mehr fähig, darüber noch zu reden. Es muß langsam verheilen, ganz durch sich selbst.

Gott sei Dank! dachte sie; er fühlt, daß es eine Zeit gibt, die alles mildern wird.

Ganz still war es jetzt stets in Enzios Zimmer. Er saß am leeren Tisch und brütete.

Dann, eines Tages, hörte Caecilie zum ersten Male das Klavier erklingen. Enzio spielte eine alte Komposition von sich, dieselbe, die er einmal für Irene schrieb und die in dem rotseidenen Buche stand. Dann hörte sie ihn wieder gehn. Er dachte immer die gleichen, fruchtlosen Gedanken, bis sein Gehirn davon ermüdete. Wochen vergingen.

*


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