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125. Die Büsumer.

Urqu. 2, 192; statt des Sandes ein Kuhfladen: mündl. aus Dithm. und Osth. Heim. 11, 136. – Mond aus Brunnen schneiden: Urqu. 2, 192 u. mündl. aus Dän.-Wohld. – Krebs für Schneider gehalten: Urqu. 3, 296, mündl. aus Dän-Wohld und Osth. – Senf entdeckt: Urqu. 3, 297. – Feld mit Kuhsamen bestellt: Urqu. 3, 296 (Salz gesät bei Salzteurung: mündl. aus Osth ). – Mühlstein gesucht: Plattd. Volkskal. 1858 S. 109. Urqu. 2, 192. – Über die Büsumer vgl. auch Nr. 557.

Weil die Büsumer an der See wohnen, kann man sich denken, daß sie gute Schwimmer sind.

Eines Sonntags schwammen ihrer neun hinaus, und als sie eine Strecke geschwommen waren, wandte der Vordermann sich um und sagte: »Jungens, ik mutt doch w'rastig mal tellen, of da ok wull versapen is un wi noch all tohopen sünt.« Er fing also an: »Een, twee, dree, veer, fief, süß, sœben, ach! ik bün ik«, sagte er zuletzt, »so mutt dar wull versapen sien.« »Laat mi man ins (einmal) tellen«, sagte ein anderer und fing an: »Een, twee, dree, veer, fief, süß, sœben, ach; ik bin ik; dar is waraftig een versapen.« Traurig schwammen sie nach dem Ufer zurück und suchten den Neunten. Einer fing wieder an zu zählen. Da kam ein Fremder des Weges, und wie er die nackten Büsumer da stehen sah, fragte er, was sie da machten. Sie erzählten ihm nun, wie sie ihrer neun hinausgeschwommen wären, aber nun nur acht herauszählen könnten; einen müßten sie also verloren haben. Da gab ihnen der Fremde den Rat, daß jeder seine Nase einmal in den Sand stecke und dann sollten sie die Löcher zählen. Da waren die Büsumer so glücklich, die richtige Zahl zu finden, denn es waren wirklich neun Löcher. Vergnügt kleideten sie sich nun wieder an und gingen ins Dorf zurück.

Es wäre noch viel von ihnen zu erzählen, z. B. wie sie den Mond aus dem Brunnen schneiden wollten, wie sie einen Hummer für einen Schneider hielten, wie sie ein Tor in Heide kauften, und ein Feld mit Kuhsamen bestellten, in der Hoffnung, es sollten da Kühe wachsen, und besonders von den Abenteuern derer, die auf die Reise geschickt wurden, um den Mann wieder zu suchen, der ihnen den Mühlstein gestohlen hatte; wie sie nun nach Friedrichstadt kamen und den Senf entdeckten, und der eine seine Nase da im Stiche ließ; wie dann, um nicht so nahe am Feuer zu sitzen und zu viel Hitze auszustehen, sie einem Wirt ein gut Stück Geld gaben, um die Wand weiter zurücksetzen zu lassen, er aber, während sie hinausgingen, nur ihre Stühle ein wenig rückte; wie sie dann nach Hamburg kamen, und wie sie da gegessen und getrunken und endlich in dem Pastoren in der Michaeliskirche den Mann mit dem Mühlstein erkannten und ihn beim Senat verklagten: von allem wäre noch viel zu erzählen, aber man möchte die Büsumer leicht damit böse machen.

Mündlich.

*

 


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