1. |
|
Ih such' ob'n, ih such' unt',
Ih such' hint', ih such' vorn;
Mein' Freiheit find' ih nimmá,
Dö is schon válor'n! |
2. |
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So warm is koan Feuá
Koan' Glut is so háß,
Als á hámlichi Lieb' is,
Von der d' Welt nix wáß. |
3. |
|
Mein Herz war so leicht; –
Wann ih's g'habt hätt' in'n Füßen,
Á Schwalb'n, – hätt' s' má nachwoll'n,
Hätt' sih tummeln müssen! |
4. |
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Ih kann's nimmer ändern,
Es is nimmá Zeit:
Mein Herz is váruckt wor'n,
Und wird nimmá g'scheidt! |
5. |
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Du schwarzaugat's Derndál
Mi'm nußbrauná Har,
Wann's d' mih öftá so anschaust,
So wir' ih á Narr! |
6. |
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Du hast má d' Gedánk'n
Ganz unrichti g'macht;
Oft woaná má d' Augná,
Wann 's Herz im Leibe lacht. |
7. |
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Zwá noh so schöni Veigerln sán
Bei weitem nit so schön,
Als wann zwá recht váliebti Leut'
Sih just geg'nübá steh'n. |
8. |
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Ja, d' Wölkerln hab'n's gut,
Sö sán allweil au'm Weg,
Berg'l auffi, Tal abi,
Und brauchánt koan'n Steg. |
9. |
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Ja, wár' ih wie d' Wölkerln,
Ih suchát' dih g'hám
Tagtägli fünftausád
Und fuchzehnmal hám! |
10. |
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Wann ih dih druck', da is 's
Ganz was Ágn's, was má schwant:
Da hab' ih ja, so z' sag'n,
Mein Glück bei dá Hand! |
11. |
|
Wann ih stád geh, wann ih still steh',
So wundát's eng nit:
Ih trag' ja mein Derndál
Im Herzkámmerl mit. |
12. |
|
An deiná Link'n laß mih sitzen,
An deiná Link'n sitz' ih gern,
Denn da kann ih, wann má stád sán,
Dein Herzerl schlag'n hör'n. |
13. |
|
In dá Weihnacht, in dá Metten
Hab' ih dih zu-n-erst g'seg'n,
Wie's d' schláfri mi'm Naserl
Au'm Betbuch bist g'leg'n.
Unsá Lieb' dö is heili,
Unsá Lieb hat án'n B'stand:
In dá Kirch'n hab' ih's Herz kriegt,
In dá Kirch'n krieg' ih d' Hand! |
14. |
|
Mit uns hat's koan' G'fahr,
Denn mir lieb'n uns in Ehr'n:
Sö kinnten uns keck
In oan Kástel z'sammsperr'n. |
15. |
|
Zu dir geh'-n-ih oft,
Und bei dir bleib' ih gern,
Und da wird má so gut,
Daß má-r übel kunnt' wer'n. |
16. |
|
Und wann ih's schönsti Wágerl hätt',
Ih gáng' doh z' Fuß zu dir:
Denn 's Besti bei'n-r-án' iárd'n Lieb'
Is doh unstreiti – d' Müh'. |
17. |
|
Zwá Sterndáln stengán am Himmel,
Dö tán so still und g'hám:
Dös oani leucht't má zu'm Derndál,
Dös andri leucht't má hám. |
18. |
|
Mein Tag hat drei Stund' nur,
Drei Stund' und mehr nit:
Oan' guti, oan' schlechti,
Und dö dritti geht mit.
Bei dir is mein' guti,
Mein' schlechti – dáhám,
Und dö dritti, dö mitgeht,
Wann ih Nachts von dir trám'. |
19. |
|
Oft trámt má, du wárst
Mit'm Busseln gleich da; –
Wann ih munta wir', küss' ih
Mei'n Polsterzipf a. |
20. |
|
Ih leg' mih hin, leg' mih her,
Leg' mih kreuz, leg' mih quer,
Und ih mag mih leg'n wie-r-ih will,
Dá Platz bleibt má z' viel! |
21. |
|
Á Trámbüchel káffá? –
Ih wüßt' nit, z'weg'n we!
Ih hab' nur án'n oanzing' Trám,
Den kenn' ih eh'. |
22. |
|
Koan Schütz bin ih nit,
Abá 's Handwerk kann ih treib'n:
Mein'm Derndál sein Herz
Is mein' sichrásti Scheib'n. |
23. |
|
Zwá Blátteln, zwá Bleameln,
Und á Reb'n um án'n Stamm:
Was für ánand b'schaffen is,
Find't sih áh z'samm. |
24. |
|
Ja, Derndál, um d' Lieb'
Is 's á g'spáßigá Kauf:
Sein Herzerl váschenkt má,
Und 'n Kopf gibt má drauf. |
25. |
|
Koan Vögerl is treuá
Sein'm Nesterl au'm Bám,
Als ih dir, lieb's Derndál,
Wann ih wach bin, wann ih trám'. |
26. |
|
Ih bin zwar koan Prinz,
Und ih bin zwar koan Kini,
Abá, – wann's d' má recht schön tust, –
Weit mehr noch bin ih! |
27. |
|
»O God!« und »Ja, ja!«
Und »Ih moan'« und »Ih muaß!«
Is oft unsá ganzá
Váliebtá Diskurs. |
28. |
|
»Hast má nit was sag'n woll'n?«
So frag' ih oft dih. –
»Hast má nit was sag'n woll'n?«
Fragst du schon z' gleich mih. |
29. |
|
Seit mi d' Lieb selbá
So peiningt und neckt,
Hab' ih vor alli
Váliebt'n Respekt. |
30. |
|
Was kümmern mih d' Sterndáln,
Was d' Sunn' und dá Mond?
Mi kümmert nur 's Haus,
Wo mein Schatzerl drin wohnt. |
31. |
|
Am Sunnta da geh'-n-ih
Drent' umi zu'm Schatz,
Und da braucht halt mein Herzerl
Án'n g'waltingá Platz;
Da hämmert's und hámmert's
Und hupt má-r in d' Höh':
Drum tut's oft áh wieder
Á Wochá lang weh! |
32. |
|
Setz' dih zu mir, lieb's Kind!
Liebli kühl wáht dá Wind;
Wann á dá gar z' kühl wáht,
Kumm in mein'n Arm!
's Wedá váwandeln zwar
Kann ih nit ganz und gar,
Abá – was gilt's? – schön stád
Wurd' dá doh warm! |
33. |
|
's ersti Veigerl brock' ih dir z'Lieb',
Dáß 's dih g'freut, dös is g'wiß;
Ih brockát's áh sunst nit: –
Weil's ersti grad is! |
34. |
|
Für dih tát' ih alles,
Für mih tu'-r-ih nix!
Für dih leid' ih 's Totschlag'n,
Für mih – koani Wichs'! |
35. |
|
»Du schlechtá Hállodri,
Dáß 's d' treu bleibst, dös fodr' ih!« –
Dáß ih dá treu bin blieb'n,
Steht má-r in'n Augnán g'schrieb'n! |
36. |
|
D' Stirn laßt sich vázieg'n,
Und mi'm Maul laßt sich lüg'n:
Abá wer sih auf d' Aug'n vásteht,
Acht't auf koan G'red'. |
37. |
|
Dáß má-r imm'rámal streiten,
Dös macht má koan'n Gram:
Zwá ganz glatti Hölzeln
Halten áh nit fest z'samm. |
38. |
|
Sobald ih dih stád küss',
So is's dá nit g'nua:
Sobald ih dih stark küss',
So greinst: »Geh' má zua!« |
39. |
|
Ja, d' Mädelsprach' lernt sih
Bei meiná Seel' schwer;
Denn sag'n s': »Geh' má dáni!«
So háßt's: »Kumm nur her!« |
40. |
|
Frág' d' Freund' und frág' d' Fremden,
Frág' d' ágná fünf Sinn',
Und wie kannst denn nur frág'n,
Ob ih gut auf dih bin?
Wann ih »Ja« sag', so hast ja
Nix Neug's mehr dáfahr'n,
Und wann ih »Nán« sag', so wáßt ja
Ih will dih nur narr'n! |
41. |
|
Geh', woan' nit, wer wáß's,
Is 's am End' áh noh wahr:
Dös unnützi Kränká
Macht zeitli grau's Haar. |
42. |
|
Frau Máhm und Herr Vedá,
Red't's zu, so lang 's möcht's;
Ös macht's aus-r-án'm schön'n Wedá,
Gleihwol koan schlecht's. |
43. |
|
Dö Finken hab'n Kröpferln,
Da singen s' dámit:
D' Frau Máhm hat án'n Kropf gar,
Aba singa kann's nit. |
44. |
|
Und dá wampáti Vedá,
Schau, schleimt sih halt noh:
Koan Bär is á nit,
Abá brummá kann á doh. |
45. |
|
Ih hab' auf dös G'sindel
Mein Lebta nit zählt:
Dö geb'n uns koan' Windel,
Viel wen'ger á Geld. |
46. |
|
Geh', woan' nit, weil's d' arm bist:
Ih bin ja nit reich;
Du g'freuást mih lang nit so,
Wárst d' má nit gleich. |
47. |
|
Á Geld braucht nur, wer sunst nix kann,
Bei mir wár's übáschi:
Denn brauch' ih oan's, so tu'-r-ih was,
Dázu brauch' ih nit dih! |
48. |
|
Kränk' dih z'weg'n dem nit a,
Rot kennt koan' Not:
Weil ih nur s' Háserl hab',
's Gráserl gibt God. |
49. |
|
Ja, d' Lieb álloani halt't
Leib und Seel' z'samm,
Ohni dö Lieb' wár' ih
Längst 'm Leb'n gram. |
50. |
|
Deini Aug'n sán váwánt,
Und dein Náserl is rot,
Und is dá gleih all's g'storb'n:
Dö Lieb' is nit tot! |
51. |
|
Und so lang d' Lieb' noh lebt,
Und so lang ih mih rühr',
So lang därfst nit bedeln,
Ih steh' dá dáfür! |
52. |
|
»Auf was má denn heirat'n?«
Fragt dá g'streng' Herr:
»No, auf d' Lieb und auf's Glück halt,
Was brauch'n má denn mehr?« – |
53. |
|
D' Grundeln im Haltábach
Schwimmt oan's dem andern nach,
Sán voll Vágnügenheit, –
Is dös nit g'scheit? |
54. |
|
Hollá, lieb's Derndál,
Guck' eini in'n Bach!
Und mach'n má's den Grundeln
Halt áh dáweil nach! |
55. |
|
Ih wissát' uns zwá Ámteln,
Oan's dir und oan's für mih:
Du müassást fleißi Grill'n fangen,
Und Trübsal blasát' – ih. |
56. |
|
»Laß's gut sein!« sagt s' oft
Wann s' mih trübsinni find't. –
Ja, wann má nur widá's Pfnoten
Was einnehmá kinnt'! |
57. |
|
Im Wald schreit dá Gugá;
Wart', zähl'n má mit!
Längá, wie du mein Schatz,
Leb' ih g'wiß nit. |
58. |
|
Kinnt' ih áh längá leb'n,
Hätt' ih nit dih dáneb'n? –
Was ih g'span', was ih g'spür',
Kummt ja von dir! |
59. |
|
Wár'n unseri Herzerln
Zwá Glöckerln, dö Freud'! –
Was gáb' dös nit oft
Für a wundáschön's G'läut'! |
60. |
|
Und wár dein Herz á Wieg'n, und mein's
A Kind, – dös wár' halt rár!
Dá wiegát' ih's tagaus, tagein,
Bis 's nimmá streiti wár'! |
65. |
|
Ih hab' koan ágn's Häuserl,
Koan Feld und koan' Kuah,
Abá mein bráv's ágn's Derndál,
Und dös is má g'nua. |
66. |
|
Koan kloanbánlát's Wurzerl,
Hübsch groß is mein Schatz,
Und doh hat er in mein'm kloan'n
Herzerl án'n Platz. |
67. |
|
Dáß ih nit eifern tu',
Dös is ganz kloar;
I gunnat' nur koan'm von dir
Koan Hárl Hoar. |
68. |
|
Dá Gánausá gift't sih,
Wann d' Gánserln wer husst:
Und ih sollt' mih nit gift'n,
Wann á-n andrá dih busst?! – |
69. |
|
Drei Wochen nach Ostern
Da heirat'n má z'samm,
Schon destweg'n, dáß d' Leuteln
Was z' red'n von uns hab'n. |
70. |
|
»Á-n-ewigá Ehr'nta!«
Dös, moanst, wár á Pracht? –
Ih dank' für án'n ewingá,
Der hätt' koan' Nacht. |
71. |
|
Moanst g'wiß, du häst má z'viel schon geb'n,
Und ziegst dih destweg'n z'ruck,
Und gunnst an heiling' Zeiten kám
Ietzt oanmal Oan'm án'n Druck?
Glaub' ja dös nit, mein Schatz, und küss'
Und druck' mih müd und matt:
Mein Oad!– in söltán Stuck'n bin
Ih frei á Nimmásatt! |
72. |
|
Du willst nit, du magst nit,
Ih kann nix dafür:
Á Dirn bleibt á Mádel,
Dös siecht má-r-an dir! |
73. |
|
Dir is mein letzt's Brieferl
Unleserli blieb'n? –
Ja, d' Lieb' kann halt lesen nur,
Was d' Lieb' hat g'schrieb'n! |
74. |
|
Dö Lieb' is koan Apfel,
Den má teilt, wie má will;
Der hat schon g'wiß z'weni,
Der moant, er hätt' z'viel. |
75. |
|
Wann's d' wieder auf Wiesen gehst,
Laß dein' Lieb' z' Haus,
Sunst fallt's dá beim Máh'n
Aus'm Mieder heraus. |
76. |
|
Im Windthal, auf dá Küahwád',
Wo dá Wind sih so fangt,
Da, hör' ih, kann's d' Lieb' váwáh'n,
Wann má's válangt.
»Nur wann má's válangt,
Denn sunst bleibt's auf ihr'm Fleck,
Und sunst zárrn's wol vier
Pumpfásti Rösserln nit weg.« |
77. |
|
Eh' dá Schnee weggeht goar
Ändát á d' Farb' bivoar,
Abá dö Treu' várrint,
Ehwenn má sih b'sinnt. |
78. |
|
Wann ih denk' an dein' bánfesti
Treu' bis in's Grab,
So greif' ih an'n Kopf, ob ih'n
Richti noh hab'! |
79. |
|
Vor'm Haus hat dá Hund g'heult:
Sterb'n muß wer, ganz g'wiß! –
Lieb's, goar so treu's Derndál,
Wann's d' Lieb' nur nit is! |
80. |
|
Wann's du erm 's Wassá woaná tást,
Vátrickern müasst' dá Bach:
Denn d' Weiberzächern dauern just
Von Elfi bis z' Mittag! |
81. |
|
Drinnád hat s' zärtli tan,
G'jámmert und g'röhrt;
Kám war ih draust, hab' ih s'
Pfucház'n g'hört. |
82. |
|
Und wann gleih á G'fahr is,
Daß 's Herz dábei bricht,
Wann d' G'schicht ámal wahr is,
So lüg' nit in's G'sicht! |
83. |
|
Á hátschátá Spielmann,
Der laßt dá koan' Ruh'? –
Áft spiel' ámal ih, – und er
Tanzt má dazu. |
84. |
|
Wann ih den dáwischát',
Der kriegát' koan' Gnad',
I schlagat den krumpen
Schmározer frei grad. |
86. |
|
An'n Badág'sell'n kinnt'st gern hab'n?
Bedenk' doh dö G'fahr! –
Á so á Balbierá
Laßt koan'm koan gut's Har! |
87. |
|
A Loch kann má flicken,
Abá ganz nimmermehr,
Und á z'rissáni Lieb'
Dö váheilt sich goar schwer! |
88. |
|
Wann oan'm a Hemád z'reißt,
Gift't má sih g'nua;
Wann oan'm was d' Lieb' várreißt,
Lacht má dazua. |
89. |
|
Z'weg'n we, Derndál, machát's má
Goor á so hoaß?
War eh' ja nit mehr, als á
Weittrieb'ná G'spoaß. |
90. |
|
Wie gut als s' má's moant,
Hab ih iezt erst dáfahr'n:
Dáß ih ja nimmer hungri wir',
Laßt s' már án'n – Schmar'n. |
91. |
|
Laß' má mein Derndál geh'n,
Kerl, und lauf': –
Wann ih á Kreid'n find', –
Heunt' schreib' ih auf. |
92. |
|
Kruzifix! ih möcht' nix,
Als án' eisáni Hand:
Heunt' hau-r-át' ih alli fünf
Finger an d' Wand! |
93. |
|
Herrgod! mit Recht
Macht á Jágá sih brád:
Wann er án'n Gift hat,
Váschießt á sein Lád. |
94. |
|
Schau, schau, zu-n-án'm Müllner
Bin ih wor'n, wie-r-ih glaub',
Denn mein' Hoffnung is –Wassá,
Mein Glück is – á Staub;
Und um was sih mein G'werb dráht,
Dös Herz, is – á Stoan! –
Zu-n-án'm Müllner in dá Lieb'
Bin ih wor'n, wie-r-ih moan'! |
95. |
|
Du wáßt nit gut's Derndál,
Wárum ih mih zürn'? –
Mein Herz hast á so schon,
Möch'st nit áh mein Hirn? |
96. |
|
Glaub' nit, ih thu' woaná!
Mih druckt's nur im Hals,
Ih hab' nur mein Tüchel
Z' fest um, dös is all's. |
97. |
|
Glaub' ja nit, ih wagel',
Und kann nit recht steh'n;
Mih lass'n nur d' Hean'raug'n
Nit ordátli geh'n. |
98. |
|
Glaub' ja nit, 's Vánandágeh'n
Greift oan'n so an: –
Ietzt geh'-n-ih in's Wirtshäus'l
Und trink' má-r-án'n Mann! |
99. |
|
Ietzt bleib' ih im Wirtshäus'l
Und schwámmel' áft z' Haus;
Vielleicht schlaf' ih d' Lieb'
Mit'm Räuscherl z'gleich aus! |
100. |
|
So wird má von dá Lieb' betrog'n,
So wird dá Mensch vákennt,
Und mit dá Lieb' hat – dös is klar –
's váliebti Zeug á-n End'. |