Flinserln
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II. 's zweiti Hundát.

(Lándlig's.)

In's Freii, ös Leuteln,
Im Frei'n da is's schön.
Da wird eng schon 's Pfnoten
Und 's Brodeln vágeh'n!

           

Tut's Küah' treib'n mi'm Haltá,
Mi'm Jágá tut's jag'n,
Und 'n Schiffmann um 's Wásserl
Und 's Windfeiern frag'n.

D' Welt müßt's eng fein anschau'n,
Um's Derndál fein werb'n,
Und – wo zwá Váliebti sán,
Macht's nit z'viel Lärm.

 
Auf dá Wies'n.

1.
            In d' Lüft' g'hört á Vögerl,
In 'n Bach g'hört á Fisch,
Und dá Mensch g'hört in's Freii,
Da wird er erst frisch.
 
2.
Wann á Prinz sagát': »Tausch'n má!«
Ih b'sinnát' mih schier:
Ih wáß, was ih bin,
Abá nit, was ih wir'!
 
3.
Wo's Erdreich nit hart is,
Siecht má 's höchsti Gras steh'n,
Und wann's Herzerl recht zart is,
Wachst d' Lieb' erst recht schön.
 
4.
        Schau, d' Himmelschlüsserln sperr'n schon auf
Fur'n goldná Sunnáschein,
Dös mirk'n gleih d' kloan'n Glöckerln áh,
Und läut'n 'n Auswärts ein.
 
5.
              Im Auswärts is's lusti,
Im Auswärts is's gut;
Da hat d' Welt á grean's Kload
Und án'n himmelblab'n Hut.
 
6.
Schau, d' Sunn' is so freundli, Kind,
D' Welt is so g'ring,
Und sei du doh nit trutziger,
Als á-n-iard's Ding.
 
7.
Und g'lust't dih just 's Busseln nit,
Lass'n má's halt weg;
Aber mach' doh dein Maul auf,
Und dudel' án'n Fleck.
 
8.
Ja, dudeln má! 's Dudeln
G'hört áh mit zu'm Leb'n:
Es kinnt' gar koan pássádás
Bild dáfur geb'n.
 
9.
Bald hoch und bald niedá,
Bald schleuni, bald stád,
Bald hell und bald krieglát,
Bald grad, bald vádráht.
 
10.
Und moant má, má wár' ietzt
An'n Tákt ámal g'wöhnt,
So geht Oan'm der Ath'n aus,
Und 's Lied hat á-n-End'.
 
11.
Wie schön heunt' d' Luft láchelt,
Dö blabi, reini;
Heunt' siecht má-r 'm Himmel
In d' Augerln eini.
 
12.
Wann d' Welt heunt' á Bürscherl wár',
Oder á Dirn,
Heunt' halsát' ih's, bis á mih
Nimmá kinnt' rühr'n.
 
13.
In'n Wald schreit mein Derndál:
»Sag', mag mih mein Bui?« –
Dá Wald hat's dáraten,
Und antwurt't ihr: »Ui!«
 
14.
In'n Wald schreit mein Derndál:
»Sag', mag mih mein Bui?« –
Dá Wald kann französisch,
Und antwurt't ihr: »Wui!«
 
15.
D' Berg' hab'n koan' Lumpel nit,
D' Berg' hab'n koan' Herz:
Gleihwöhlst dáwiedán s' oan'm
D' Freud' und 'n Schmerz.

D' Leut' hab'n á Lumpel
Und d' Leut' hab'n á Herz:
Gleihwöhlst dáwiedán s'
Koan' Freud' und koan'n Schmerz.

 
16.
Drobmád auf der Alm da läutens',
Drunt' im Tal is's mäuserlstill. –
Is's drunt' still, weil s' drobmád läuten?
Läuten s' drobmád, weil's drunt' still?
 
17.
Wann s' drobmád so läuten,
Wann's drunt' á so still is,
Da wird má so schwár,
Dáß má 's Herzerl z'viel is.
 
18.
Da blüht á schön's Veigerl,
Und gleih dáneb'n noh oan's:
Entwedá brock' alli zwá,
Odá gar koan's!
 
19.
Herent' is mein Acká,
Mein Häuserl is drent': –
Und ih möcht' was, lieb's Derndál,
Mir wássern dö Zähnt.

Und du wáßt, was ich möcht',
Und du kennst mein Gebitt,
Abá wann's d' má's nit so vásprichst, –
Sag'n tu'-r-ih's nit.

 
20.
Juheissá, mein Schatzerl,
Geh', dudel' und lach'!
Für d' lustingá Leut'
Gibt's án' oanzigi Sprach':

Gibt's án oanzig's kloan's Wörtel,
Und dös háßt: »Juhe!«
Und án oanzigi Ausnahm',
Und dö háßt: »Auweh!«

 
21.
Is 's nit, wann durch d' Berg' so klár
D' Luft füráblickt,
Als wár'n s' von Papier
Und an'n Himmel anbickt?
 
22.
Is dös á Hitz' heunt'!
Ih sag's ja, mih hat's: –
Au'm Kopf brennt mih d' Sunn',
Und auf's Herzerl mein Schatz!
 
23.
Bua! 's zieg'n sich Wolkná z'samm:
Wer'n gleih á Wedá hab'n. –
»Dirn! laß's nur geh'n, – u mein!
Dös wird nit 's letzti sein!«
 
24.
Wann's regn't, so wird's naß,
Und so is 's halt ámal:
Und wann má váliebt is,
So hat má sein' Qual!

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