Flinserln
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Fur án'n Jágá.

 
25.
                    Hätt' ih á schön's Büchserl,
Mit Lieb' ladát' ih's,
Und zielát' auf's Derndál,
Dös treffát' ih g'wiß.
 
26.
Und wann ih's nit treffát',
Schon 's Stráffen wár' gnua:
Wen d' Lieb' ámal g'strafft hat,
Mit dem is 's áh zua.
 
27.
Hab' á Háserl woll'n schießá,
Hab' an's Derndál denká müassá,
War auf ánmal mein Pulvá naß,
Ih wáß nit, von was!
 
28.
A Schütz, wie má'n suachá muß,
Der bin schon ih;
Ih leg' auf mein Derndál an,
Schieß' und triff' – mih!
 
29.
Wár' d' Gred'l
A Reh'l,
Und 's Bürsch'l
A Hirsch'l, –
Da wár' wol dá ganzi Wald
Voll Hirscháln bald.
 
30.
A Büchserl an'm Rucken,
Án 'u Gámsbart an'm Hut
Und á Derndál im Herzen,
Dös macht oan'm schon Mut.
 
31.
Und kimát' dá Teuxel
Heunt' selbst auf mih an,
Ih pelzat 'n z'samm,
Wie-r-án'n alten Fasan.
 
32.
Und kimát' mein Derndál,
Ih náhm's umá 'n Hals:
Und mir fehlát' nix mehr,
Aber ih fehlát' all's.
 
33.
Á Schütz, der váliebt is,
No, der trifft schon was:
Der schießt auf-r-án'n Gásbock,
Und moant, 's wár' á Haas.
 
34.
Dáß á Jágá á Blei hab'n muß,
Dös is ganz g'wiß;
Abá nit in dá Taschen,
In'n Füßen hab' ih's.
 
35.
Kind dáß ih oft G'sichtá schneid',
Is, was dih quält? –
Wann á Jágá koan'n Schuß nit hätt',
Dös wár ja g'fehlt!
 
36.
Es is ganz was Ágn's,
Wann má d' Berg alli kennt,
Und án'n iard'n gleih lüfti
Bei'm Spitznamá nennt.

Má-r-is nachá nindáscht
An oanschichtigá Mann: –
Und es gibt doh koan' rechti Freud'
Ohni án'n G'spann.

 
37.
Wann má-r aufwachst, wann má groß wird
Mit dö Bámer im Wald,
Nachá g'wöhnt má s' und kennt má s'
Und liebt má s' áh halt.

Nachá ziemt oan'm, sö hätt'n
Á Herz und á G'fühl,
Und es wissát' á-n iardá
Recht gut, was á will.

Drum beudl' ih án'n Ast oft,
Und moan', 's is á Hand, –
Und red' mit-r-an'm Bám oft,
Als hätt' á Vástand.

 
38.
Wann der Bám á Zungen hätt'
Der kinnt' oan'm was sag'n;
's ganzi Ort gáng', moan' ih, her,
Daß 's 'n kinnt' befrag'n.

Ja, er brauchát' gar koan' Sprach',
Därffát', wann má 'n fragt,
Nur sich beudl'n odá bieg'n,
Und 's wár' áh was g'sagt.

 
39.
Wie dort dös Ast bog'n is,
Just, wann má's betracht't,
Als wár's für dö Spitzbub'n
Zu'm Aufhenká g'macht.
 
40.
G'horschamá Derná! henkát' má
Da alli Spitzbub'n her:
Koan Bám im ganzen Sprengel tát'
Mehr Früchteln trag'n, wie der!
 
41.
        Wann ih nit wissát', Hund, dáß d' nur
A Hund bist und nit mehr,
Ih schwörát' drauf, du wár'st á Mensch,
Hä'st G'fühl für Treu' und Ehr'.

Und wár' von mann'gs án'm Menschen nit
A so á g'waltig's G'schrá,
Ih moanát', 's wár' á Hund, und noh
A recht zaunfalscher áh.

 
42.
            Heunt' bin ih halt fuchti,
Heunt' bin halt schiach,
Und heunt' pelz' ih allás z'samm,
Was ih nur kriag'.
 
43.
Du dalkáti Letfeig'n!
Därfst nit dákemá,
Tu'-r-ih gleih mein scharfg'laden's
Büchserl nehmá.
 
44.
Á Jágá, wie-r-ih bin,
Schießt unvádrossá,
Abá so án'n Bock hab' ih
Noh nie nit g'schossá.
 
45.
Á Waldhorn, was hallt,
Und á Büchserl, was knallt,
Und á Schatz, der oan'n g'freut,
Sánt án'm Jágá sein' Schneid'!
 
46.
Ohne Waldhorn is's trauri,
Ohni Büchserl is's lár,
Und ohni Schatz wird oan'm 's Herz
In der Oanschicht so schwár.

Á Jágá is treuá,
Wie-r-án andárá Bua;
Sein Umgang sán d' Bám',
Und sein' G'sellschaft is – d' Ruah'.

 
47.
Und möcht'-r áh gern hoffen,
Da hofft sih nit viel, –
Da muß á wol gut tun,
Ah wann á nit will.
 
48.
Destweg'n is á Jágá
Dá treuásti Bua; –
Abá glaub' má's, mein Derndál,
Er kann nix dáfur.

Ja, er kann nix dáfur,
's is schon so sein' Nátur,
Und wann's nit á so wár',
Wurd' erm 's Sosein halt schwár.


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