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Der Historiker Seignobos bezeichnet einmal die Gründung der sozialdemokratischen Partei als »ein Ereignis von internationaler Bedeutung«. Zum ersten Male bildete »sich in einem Großstaat eine sozialistische Arbeiterpartei, die von einer ständigen Organisation (Zentralleitung, jährliches Parlament, offizielles Parteiorgan) geleitet war, über einen regelmäßigen Etat verfügte, im Namen eines bestimmten, gleichzeitig theoretischen und praktischen Programms vorging und unter den politischen Parteien eine dauernde Stellung behauptete. Diese deutsche Partei sollte für die übrigen Länder das Musterbeispiel liefern«.
Diese Bewegung war, ganz objektiv betrachtet, eine Kulturbewegung von gigantischem Ausmaß. Sie schuf einer großen aufsteigenden Klasse eine populär-wissenschaftliche und schöngeistige Literatur, weckte in ihr den politischen Kampfesmut, erzog sie in praktischen Wahlkämpfen, rüstete sie in Gewerkschaften und Genossenschaften mit wirtschaftlichen Waffen aus und entwickelte in demokratischen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Organisationen den Selbstverwaltungsgeist der arbeitenden Klasse.
Mit der Arbeitermassenbewegung ist Fritz Ebert in die umfassenden und vielseitigen Aufgaben eines modernen Arbeiterführers hineingewachsen. Im Jahre 1890 stimmen dem Ausnahmegesetz zum Trotz 1 427 298 deutsche Reichstagswähler für die Kandidaten der Sozialdemokratie. Die Gewerkschaften Deutschlands stehen aber noch auf sehr schwachen Füßen; denn ihre lose gefügten und durch den Organisationsstreit zerklüfteten Vereinigungen mustern nur 200 000 Mitglieder.
Ebert ist bereits 1889 ein Anhänger des gewerkschaftlichen Zentralverbandes, er hat die wirtschaftliche Schwäche lokaler Fachvereine schnell erkannt. Die Gewerkschaft hat nach seiner Überzeugung die Produzenten eines ganzen Arbeitszweiges zu erfassen, sie ist eine dauernde Institution, die dem Arbeiter in allen wirtschaftlichen Fährnissen eine gewisse Existenzsicherheit bieten muß. Sie rüstet den Proletarier nicht nur für den Lohnkampf aus, sondern sucht ihn auch gegen die existenzvernichtenden Folgen der Krankheit und Arbeitslosigkeit zu schützen. Sie ist ein soziales Versicherungsinstitut. Vor allem hat er tätigen Anteil an der Ausgestaltung des Gewerkschaftswesens genommen. Er ist auch noch als Reichspräsident Mitglied des Sattlerverbandes geblieben.
Den Gewerkschaften hat Ebert ein ausgedehntes Tätigkeitsfeld erkämpfen helfen. Fanatische Lassalleaner sahen lange Zeit in der gewerkschaftlichen Propaganda einen Verrat am sozialistischen Prinzip des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins. Bebel glaubte noch 1893 an ein zunehmendes Zusammenschrumpfen der Aufgaben der Gewerkschaften. Er führte auf dem Kölner Parteitag 1893 aus: »In Deutschland ist durch die sozialpolitische Gesetzgebung, zumal die Versicherungsgesetzgebung, dieser Zweig der gewerkschaftlichen Tätigkeit entzogen und ihr damit ein Lebensnerv durchschnitten worden, der gerade in England und bei den deutschen Buchdruckern zur Blüte beigetragen hat. Weitere wichtige Gebiete, deren Bearbeitung mit zu den Hauptaufgaben der Gewerkschaften gehörten, sind ihnen durch die Gesetzgebung auf dem Gebiete der Gewerbeordnung entzogen worden ...«
Die Zukunftsaufgaben der Gewerkschaften wurden also im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts selbst von weitsichtigen Parteiführern sehr gering eingeschätzt. Um so höher ist der Eifer zu werten, den der junge Ebert in die Werbung neuer Gewerkschaftsmitglieder setzte.
Die ersten gewerkschaftlichen Agitatoren vereinigten um sich nur einen kleinen Stamm von Gewerkschaftsmitgliedern. Sie mußten ihre eigene wirtschaftliche Existenz immer und immer wieder zum Opfer bringen, wenn sie ihre Arbeitskameraden in einen Lohnkampf führten. Was der junge Gewerkschaftsleiter, wenn er dem Gewerkschaftsgedanken ein neues Terrain gewinnen wollte, für persönliche Opfer zu bringen hatte, das beweist die Lebensgeschichte Fritz Eberts, die Dr. Franz Diederich in seiner Schrift: »Führer des Volkes: Fritz Ebert« (Verl. C. A. Schwetschke & Sohn, Berlin) aufgezeichnet hat: »Fortan lernte er, was es heißt, bei den Innungsmeistern des Sattlerhandwerks rot angestrichen zu sein. In Cassel, wo er alsbald Wilhelm Pfannkuch und die Runde der anderen Sozialisten kennen lernt, gründet er wieder eine Sattlerzahlstelle, wird ihr Vorsitzender, leitet erfolgreich einen Streik der Militärsattler und wird kurz vor Pfingsten gemaßregelt. In Braunschweig, wo er die Aufhebung des Sozialistengesetzes erlebt, wird er wieder an die Spitze der Sattlerorganisation gestellt; weil er aber an den Innungsmeister Repenhagen, der Prügelstrafe für die Arbeitslosen vorschlug, einen Angriffsbrief losläßt, kann sein Meister, obschon er ein prächtiger Mensch ist, ihn nicht mehr halten. In Elberfeld-Barmen stürzt er sich emsig in die Verwaltungsarbeit, die in der ersten Zeit nach dem Fall des Sozialistengesetzes aufflammte. Nach Bochum als Helfer bei der Dezembernachwahl geschickt, wird er auf diesem für die Sozialdemokratie noch heißen Boden verprügelt; als seine Elberfelder Kollegen ihn zur Verbandsgeneralversammlung delegieren, wird er gemaßregelt. Erst bei einem Kleinmeister in dem Städtchen Quakenbrück im Osnabrückischen kann er sich eine Weile verschnaufen, und vom Mai 1891 ab sattlert er noch ein Jahr in Bremen. Dann allerdings ist die Arbeit in diesem Handwerk für ihn zu Ende.«
Kurze Zeit ist Fritz Ebert »selbständiger« Sattler gewesen, und als solcher fristete er eine geradezu kümmerliche Existenz. Es fehlten ihm die notwendigsten Betriebsmittel an allen Ecken und Enden. Er mußte sich daher die Auslagen vorschießen lassen, wenn er eine »selbständige« Arbeit übernahm. Er verrichtete für gewöhnlich Reparaturarbeiten bei seinen selbst durchweg unbemittelten Genossen.
In Bremen befördert der Sattlerverband den jungen Ebert wieder an die leitende Stellung. Das Gewerkschaftskartell erkürt ihn zum Vorsitzenden. Die jämmerliche Lage der Bäcker ruft ihn auf den Kampfplatz. Er springt in einer Broschüre mit Feuereifer für die streikenden Bäcker ein, und er weiß einflußreiche Männer in bürgerlichen Kreisen für diese Bewegung zu interessieren. Er gewinnt sich einen wackeren Kampfgefährten in dem Pfarrer Albert Kalthoff, der in bürgerlichen Blättern eine Lanze für die Bäcker bricht. Ebert erkämpft den Sieg für die streikenden Bäcker, die Führer der Bäcker aber werden gemaßregelt.
Ihnen sucht der Rastlose nun zu helfen. Er wird praktischer Genossenschafter. Ein Genosse Rönitz schießt Mittel für die Errichtung einer Genossenschaftsbäckerei vor. Nun setzt die unablässige Werbearbeit Eberts für die neue Genossenschaft ein. Aber damit nicht genug: Ebert fährt persönlich das Brot für die Arbeiterkonsumenten aus. Morgens früh fünf Uhr putzt er die Pferde, füttert sie und befördert das Brot in die Arbeiterquartiere. Abends aber steht er auf der Rednertribüne und befeuert den Eifer seiner Kameraden. In diesem kleinen Zuge charakterisiert sich Ebert trefflich als Mann der Tat. Sein Wesen ist Schaffen, Gestalten.
Neu ist die kühne Art, mit der sich Ebert in den Dienst des Genossenschaftsgedankens stellt. Frischfröhlich wagt er ein genossenschaftliches Experiment, obwohl die Arbeiterschaft im allgemeinen noch meilenfern der genossenschaftlichen Praxis steht. Und nicht nur das. Der Arbeiterschaft war noch nicht einmal theoretisch die große Bedeutung des Genossenschaftswesens für die Hebung ihrer sozialen Lage aufgegangen. Gegen den Genossenschaftsgedanken verhielten sich noch große Gruppen der freiorganisierten Arbeiterschaft kühl und ablehnend. Die Lassallesche Lehrmeinung, daß die Genossenschaften niemals dauernd die proletarische Lebenshaltung beeinflussen könnten, war in den Köpfen führender Arbeiterschichten noch ein unumstößliches Dogma. Ebert aber läßt sich sofort in das große Wagnis der Begründung einer Bäckereigenossenschaft ein. Die Genossenschaft scheitert, da die Arbeiter, durch die Konsumvereine noch nicht zur sofortigen Bargeldzahlung erzogen, auf Kredit ihr Brot beziehen wollten, und da die junge Genossenschaft, die nur mit vier Bäckergesellen arbeitete, niemals imstande war, den großen Massen Kredit zu gewähren. Aber eine große und fruchtbare Lehre zog damals Ebert aus dem verunglückten genossenschaftlichen Experiment: Er begriff die Notwendigkeit der Organisation der genossenschaftlichen Kundschaft, bevor die genossenschaftliche Produktion irgendeines Bedarfsartikels mit Erfolg aufgenommen werden konnte. Der Konsumverein, der die Kundschaft erst zusammenfaßt, muß der genossenschaftlichen Produktivgenossenschaft vorausgehen. Ebert wird in der Folgezeit ein umsichtiger Förderer der Konsumvereinsbewegung. Er hat praktisch die Vorurteile niederkämpfen helfen, die sich noch in sozialistischen Parteikreisen gegen die Genossenschaftsbewegung erhoben. Freundschaftliche Beziehungen verknüpften ihn in der Folgezeit mit den Leitern der deutschen Konsumvereinsbewegung.
Ebert ist seiner ganzen Richtung nach der Typus des modernen Arbeiterführers. Der alte Arbeiterführer war im wesentlichen ein politischer Agitator, der bestimmte allgemeine Grundgedanken des Sozialismus in die Massen warf. Er war unter Umständen durch die Schriften Lassalles theoretisch für seinen Posten nicht schlecht vorgebildet worden, aber er ermangelte im allgemeinen einer gründlichen Schulung durch die politische Praxis. Der moderne Arbeiterführer erkämpft sich ein ständig wachsendes praktisches Arbeitsgebiet. Er wird Gewerkschaftler, Genossenschaftler, Stadtverordneter, Arbeitersekretär, Landtags- und Reichstagsabgeordneter. Eine fast unübersehbare, vielseitige politische Praxis öffnet sich ihm nun. Er verwächst fest mit der Wirklichkeit, und er wurzelt im Bestehenden. Nüchterne politische Gegenwartsfragen verdrängen oft die in die blaue Ferne verschwimmenden Zukunftsfragen. Gewiß, dem theoretischen Kopf werden die großen, in die Zukunft führenden Entwicklungslinien nicht verlorengehen, aber dem Naturpraktiker verengt sich leicht in der Kleinarbeit der Gegenwart der geistige Horizont. Diese Entgleisung in die Beschränktheit einer nicht über die Nase schauenden politischen und wirtschaftlichen Tagesarbeit war bei einem Ebert ausgeschlossen, der durch den Marxismus in die allgemeinen, über den Kapitalismus hinausweisenden Entwicklungstendenzen eingedrungen war.
Die Aufgaben der Tagespresse wurden dem jungen Ebert durch seine Betätigung in der Preßkommission der »Bremer Bürgerzeitung« nähergeführt. Die Preßkommission hatte die ganze Haltung dieser Zeitung zu kontrollieren. Die Beschwerden, die gegen die redaktionelle Behandlung politischer, gewerkschaftlicher und lokaler Fragen erhoben wurden, gingen durch die Hand der Preßkommission. Diese Beschwerden führten häufig zu langwierigen Diskussionen in den Preßkommissionen; aber aus den Diskussionen erhielt ein geweckter Kopf wie Ebert sehr wertvolle politische Anregungen.
Von großer Bedeutung für die geistige Fortentwicklung Eberts wurde dessen Beschäftigung in der lokalen Redaktion der »Bremer Bürgerzeitung«.
Am Beginn der neunziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts gebot eine deutsche Arbeiterzeitung nicht über den großen persönlichen und sachlichen Apparat, der damals jeder einflußreichen bürgerlichen Zeitung zur Verfügung stand. Ein Stab befähigter Berichterstatter fehlte den Redaktionen der Arbeiterzeitungen der Provinz fast vollständig. Geweckte Arbeiter trugen vielfach den Arbeiterzeitungen Nachrichten zu. Diese Nachrichten waren in der Hast des Arbeitslebens schnell auf das Papier geworfen. Die freiwilligen Mitarbeiter der Arbeiterpresse konnten die Glaubwürdigkeit dieser Nachrichten nicht nachprüfen.
Die flüchtigen Aufzeichnungen von Arbeitern wurden nun von den Lokalredaktionen zu Notizen, Berichten und Aufsätzen verarbeitet. Diese redaktionelle Tätigkeit erforderte eine angestrengte kritische Arbeit, denn oft wüteten sich die Gefühle der Empörung und Erbitterung in den Aufzeichnungen der Arbeiter hemmungslos aus, die ihre sozialen Konflikte mit staatlichen und bürgerlichen Gewalten zu Papier gebracht hatten. Man lernte aus den Berichten oft nicht die Wirklichkeit kennen, sondern nur die Leidenschaften, die diese Wirklichkeit in den Seelen der Arbeiter erzeugt hatte.
In der redaktionellen Verarbeitung der Einsendungen der Arbeiter erwies sich nun Ebert als guter Psycholog. Er hatte tief in die sozial erregten Seelen der Arbeiter hineingeschaut, und er kannte gut die massenpsychologischen Kräfte, die häufig Wahrheit in Dichtung wandelten. Neben der Lokalredaktion wurde ihm noch die Berichterstattung für den Gerichtsteil der »Bremer Bürgerzeitung« aufgepackt. Eine unerschöpfliche Belehrung über Menschen und Dinge floß ihm aus dieser Tätigkeit zu.
In der Lokalredaktion der »Bremer Bürgerzeitung« hat Ebert ein Jahr lang in blutsaurer Schweißarbeit gestanden. Er erhielt für seine aufreibende Tätigkeit 25 Mark wöchentlich. Ein Entgelt, das die mit Arbeitergroschen geschaffenen kleinen Provinzblätter mit Mühe und Not für ihre Redakteure auslegen konnten. Der Arbeiterredakteur hatte am Beginn der neunziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts immer noch schwere persönliche Opfer zu bringen, wenn er das verantwortliche Amt eines Arbeiterredakteurs übernahm.
In Bremen half Fritz Ebert noch nebenher in der Expedition der Zeitung. Er stand in der Nacht zwischen zwei und halb drei Uhr auf, begab sich zur Expedition und übermittelte den Zeitungsträgerinnen die »Bremer Bürgerzeitung« zum Austragen in die Häuser der Abonnenten.
Aber die Bremer Arbeiterschaft schätzte in Ebert nicht allein den Redakteur, sondern auch den volkstümlichen Redner. Als Minderjähriger hat er in Bremen oft auf der Rednertribüne gestanden. Da lärmten denn die »Bürgerlichen« über den jungen Mann, der zu Reichstagswählern sprach und nicht einmal das Reichstagswahlrecht selbst besaß. Aber gestützt auf eine fest zu ihm stehende Masse, wußte sich der junge Politiker Gehör zu verschaffen, und so heimste er schon in ganz jungen Jahren schöne propagandistische Erfolge ein.
In diesen Zeiten ist Ebert ein Agitator im edelsten Sinne des Wortes gewesen, ein Tätigkeitswecker, der die Massen zur lebendigen Gestaltung politischer und sozialwirtschaftlicher Gedanken anregen will. Ein Agitator – ich schlage ein Fremdwörterbuch der Globus-Bücherei nach und lese dort: Agitator = Aufwiegler, Hetzer. Diese Definition des Agitators ist nicht ungewöhnlich, sie ist typisch. Sie ist aus der Psychologie eines ruhebedürftigen Bürgertums geschöpft, dem die Entfesselung aller Massenenergien ein Greuel ist. Es hält dumpfe Passivität der Massen für einen normalen, gesunden Zustand der Gesellschaft.
Die Masse will politisch und sozial über sich hinausgeführt werden, so faßt Fritz Ebert seine Aufgabe als Agitator auf. Selbst ein unablässig Tätiger, will er politisch schaffende Kräfte in den Massen entbinden. Als Former eines emporführenden Massenwillens folgt er den Fußspuren der großen Meister der deutschen Arbeiterbewegung, der Bebel, Auer, Grillenberger, Vollmar usw. Er wird ein erfolgreicher Agitator; ich kenne keine ehrenvollere Bezeichnung für einen wegweisenden Führer als die eines Agitators.
In Bremen legt Fritz Ebert nun Quaderstein auf Quaderstein zur Fundamentierung eines neuen Deutschlands. Die moderne Demokratie findet in ihm einen der wirksamsten und erfolgreichsten Förderer. Er hilft die reaktionäre Strömung niederkämpfen, die, von Wilhelm II. dirigiert, mit Umsturz- und Zuchthausgesetzen der modernen Arbeitermassenbewegung drohte. Ebert arbeitet an der Befestigung der industriellen Demokratie durch unablässige Werbearbeit für die deutsche Gewerkschaftsbewegung, und er leiht seine kräftig zugreifende Hand der Genossenschaftsbewegung.
Das neue demokratische Deutschland steigt auf dem Rücken einer gewaltigen politischen und wirtschaftlichen Massenbewegung empor. Diese Bewegung hat den auf allen Lebensgebieten tätigen Arbeiterführer geschaffen. Eine Demokratisierungsarbeit größten Stils breitet sich vor unseren Augen aus, wenn wir die moderne Arbeiterbewegung in allen ihren Ausstrahlungen verfolgen.
Durch ihr neues umsichtiges Führertum, dessen vollendeter Typus Fritz Ebert ist, wurde die soziale Demokratie aus einer Partei der Wahlpropaganda, die nur in den Zeiten der Reichstagswahl in eine nähere Berührung mit den Volksmassen trat, zu einer tief im Volke wurzelnden Institution.