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Paul Leppin. Unter denen, die den Impressionismus in der Literatur pflegten, ohne in mystisch-schwülstigen Plattheiten unterzugehen, ist Paul Leppin (geb. in Prag 1878, lebt ebenda) zu nennen. Er gab 1900 sein erstes Buch »Die Türen des Lebens« heraus. Neben vielen Geschmacklosigkeiten zeigte es bereits die Spuren eines entschiedenen Talentes. 1902 folgte seine lyrische Sammlung »Glocken, die im Dunkeln rufen«; das künstlerische Bewußtsein des Dichters ist hier eine Stufe höher gelangt. Er vermeidet bereits Monstrositäten der Technik und souveräne Mißhandlungen der Sprache, die in dem früheren Werke oft das Beste zerstört hatten. Zu einer relativen Reife finden wir ihn in dem Roman »Daniel Jesus« 1905 gediehen. Eine schwüle, düstere Stimmung bebt durch dieses Buch, ein mystischer Wille zu innerer Zerstörung und Auflösung erfüllt die Gestalten, die mit dem realen Leben nichts mehr verbindet, als die menschliche Geste.
V. H.