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Eugène Marcel Prévost

Eugène Marcel Prévost, geb. 1862 zu Paris, lebt ebenda. Sein erster Roman, »Der Skorpion« (1887), machte ihn gleich bekannt, er schilderte darin das Milieu einer Jesuitenschule – – er selbst war in einer solchen erzogen worden – – und das tragische Schicksal eines der geistlichen Lehrer der Schule. Prévost ist im strengsten Sinne des Wortes Reaktionär, er bekannte sich auch offen als solcher in einer Erklärung, die er seinem Romane »Das Bekenntnis eines Liebenden« beigab. Er bezeichnet sich als einen Gegner des Naturalismus und als einen Anhänger des sentimentalen Romanes in der Art der George Sand. Das sicherte ihm begreiflicherweise sogleich eine große Anhängerschar, besonders da Alexandre Dumas fils, der Vertreter einer entthronten Welt- und Kunstanschauung, für ihn eintrat. So fanden seine weiteren Romane »Fräulein Jaufre«, »Cousine Laura«, »Frauenbriefe« und sofort viele beifallsfreudige Leser. Einen durchschlagenden Erfolg erzielte Prévost mit seinem Romane »Halbe Unschuld«, einem im Grunde völlig rückschrittlichen Buche, in dem der Verfasser die Folgen einer freien Mädchenerziehung schildert und sich natürlich dagegen erklärt. – Bezeichnend ist, daß er, ein für Frankreich reaktionärer Schriftsteller, beim deutschen Publikum, das ihn sehr viel las und bewunderte, als der freiesten und modernsten einer galt und wohl noch gilt: in der Tat ein schlimmes Zeichen für den Standpunkt unserer Urteilsfähigkeit in literarischen Dingen. – Anzuerkennen ist bei Marcel Prévost seine stets sehr feine psychologische Beobachtungsgabe.

Dr.H. E.


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