Im Schatten Shakespeares

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Schon vor dem Schiffbruch hatte Helways – als einer der wenigen Adligen unter den Passagieren – eine bevorzugte Stellung eingenommen. Zwar entsann sich der Admiral, allerlei dunkle Gerüchte über den Günstling des Earl of Northampton gehört zu haben; unter anderem, daß ihm von König James das Betreten Whitehall's verboten worden sei. Doch an Kompaß und Bussole gefesselt, hatte sich Sir George Somers um Hofklatsch nie viel gekümmert. Helways selbst brachte die Gerüchte zur Sprache und stellte es so dar, als habe er durch sein Duell mit Sir Steffen den Verleumder sowohl wie auch den Schimpf aus der Welt geschafft. Der Admiral glaubte ihm und gab ihm einen Ehrenplatz bei den Mahlzeiten.

Und gleichfalls schon vor dem Schiffbruch lernte Helways Dr. Forman kennen, obgleich dieser nicht den Vorzug hatte, Tischnachbar der steinreichen Mistris Rosamund Strahan zu sein, bescheiden vielmehr – seinen rassig schönen Gesichtszügen zum Trotz – wie ein armer Teufel auftrat und mit niemand in ein Gespräch sich einließ außer mit seinem Freund, einem graumähnigen, hochstirnigen Gelehrten. Den beiden schäbig gekleideten Menschen hätte Helways keine Aufmerksamkeit geschenkt, hätte er sie zufällig nicht vom Gürtel des Orion, Beteigeuze und Rigl sprechen hören. Das ging ihn an, er war Astrolog – und er hoffte von Astronomen zu profitieren. Zurückhaltend, ja abweisend waren die Freunde, als er sich ins Gespräch mischte; erst allmählich gelang es ihm, ihr Mißtrauen zu bannen. Und schließlich duldeten sie, daß er Abend für Abend, sei es an ihren Sternbeobachtungen, sei es an ihren philosophischen Diskussionen teilnahm. Wer sie eigentlich waren, ergründete er nicht; nur ihre Namen erfuhr er: Dr. Forman hieß der Junge und Bartholomew Legat der Alte. Ein seltsam ungleiches Paar: ein Mystiker und Tyrannenfeind der eine, – ein königstreuer Gottesleugner der andere. Unzertrennliche Freunde trotzdem: wie Wasser und Feuer die beiden Hirne, wie Feuer und Feuer die beiden Herzen.

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