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Ein Leben wie im Paradies
Gewährt uns Vater Rhein.
Ich geb es zu, ein Kuß ist süß;
Doch süßer ist der Wein.
Ich bin so fröhlich wie ein Reh,
Das um die Quelle tanzt,
Wenn ich den lieben Schanktisch seh
Und Gläser drauf gepflanzt.
Was kümmert mich die ganze Welt,
Wenns liebe Gläslein winkt,
Und Traubensaft, der mir gefällt,
An meiner Lippe blinkt?
Dann trink ich, wie ein Götterkind,
Die volle Flasche leer,
Daß Glut mir durch die Adern rinnt,
Und taum'l, und fordre mehr.
Die Erde wär ein Jammertal,
Voll Grillenfang und Gicht,
Wüchs uns zur Lindrung unsrer Qual
Der edle Rheinwein nicht.
Der hebt den Bettler auf den Thron,
Schafft Erd und Himmel um,
Und zaubert jeden Erdensohn
Stracks ins Elysium.
Er ist die wahre Panacee,
Verjüngt des Alten Blut,
Verscheuchet Hirn- und Magenweh,
Und was er weiter tut.
Drum lebe das gelobte Land
Das uns den Wein erzog!
Der Winzer, der ihn pflanzt und band,
Der Winzer lebe hoch!
Und jeder schönen Winzerin,
Die uns die Trauben las,
Weih ich als meiner Königin
Ein volles Deckelglas!
Es lebe jeder deutsche Mann,
Der seinen Rheinwein trinkt,
Solang ers Kelchglas halten kann,
Und dann zu Boden sinkt!