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Hans Graf von Spork, ein Degen gut,
In östreichischem Sold,
Der stand zu Wien im Marschallshut
Vor Kaiser Leopold.
In Krempe, Plempe und so mehr
Er stand und brachte dort
Von dem besiegten Türkenheer
Den Feldmarschallrapport.
»Ich griff sie an mit Roß und Mann,
Ich schlug sie kurz und klein;
Was übrig blieb, das trieb ich dann
Bis hin gen Groß-Wardein.
Zu Groß-Wardein, da haben wir
Sie nochmals vorgeknöpft,
Und Padischah und Großwesir
Noch außerdem geköpft.«
Der Kaiser war ein frommer Mann,
Er hat sich still gewandt,
Und sah den Kruzifixus an,
Der in der Hofburg stand.
»Mein lieber Spork – ein lichter Stern
Wies uns die Siegesbahn;
Ich preise darum Gott den Herrn,
Der dieses Werk getan.«
Na – hat der Marschall da geknurrt,
Und das war nicht gering;
Er schlug auf seinen Ledergurt,
An dem der Sarraß hing.
Er zog ihn blank, wie es so Brauch
Kurz vor Beginn der Schlacht;
»Ne, Majestät – den Deubel auch,
Hier, der hat es gemacht!«
Nun heb' ich hier mein Klagen an,
Ich fahrender Scholar,
Weil Gott den Schädel mir umspann
Mit brandfuchsrotem Haar.
Als man das Dasein mir verlieh
Und ich in nasser Kufen
Zum erstenmal die Welt beschrie,
Fing alles an zu rufen:
So schlag' uns doch ein Wetter umb;
Das ist ein brandfuchsroter Lump,
So da im Herrn geboren!
Und weil ich nun von Jugend an
Stets Trockenheit gespürt,
Ward ich von einem klugen Mann
Ins Tönereich geführt.
So schweif ich nun den Weg fürbaß
Mit meiner alten Geigen;
Doch wo ich kaum mich blicken lass',
Schart alles sich zum Reigen:
Ihr Mädel dreht euch umb und umb!
Der brandfuchsrote Geigerlump
Kommt mit der Baßviole!
Was nützt mir denn im Rauch die Wurst,
Ein Lied, das nicht beseelt,
Was hilft mir denn der schönste Durst,
Wenn mir der Heller fehlt?
Und wenn ich komm', ob spat, ob fruh,
Der Teufel mag ihn holen! –
So schlägt der Wirt die Türe zu,
Hebt mächtig an zu johlen:
Da kommt der brandfuchsrote Lump
Mit seinem Durst und seinem Pump
Und seiner Baßviole!
Obgleich mir manches nicht genehm
Und mich der Schuh gedrückt,
Mich hätte fast, trotz alledem,
Die schönste Maid beglückt.
Wir ruhten just im reifen Korn,
Ein Täubchen und ein Tauber,
Da kam ein Mann im hellen Zorn
Und scheuchte unsern Zauber:
Du legst mir, brandfuchsroter Lump,
Mit deinem Schatz die Ehren umb
Und deiner Baßviole!
Und wenn die letzte Saite schnarrt
Und auseinander klingt,
Mein Sterbliches sei dort verscharrt,
Wo Fink und Drossel singt.
Doch komm' nach manchem Hindernis
Ich an die Himmelspforte,
So schreit, des bin ich ganz gewiß,
Herr Petrus noch die Worte:
Da kommt der brandfuchsrote Lump
Mit seinem Durst und seinem Pump
Und seiner Baßviole!