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Friedrich Wilhelm August Schmidt (von Werneuchen: 1764-1838)

Weihnachtlied.

Das Schneedach fegt des Sturmes Saus,
Die Ofenflammen zittern,
Die Kinder bleiben gern zu Haus
Und denken nicht an schlittern;
Denn sieh! Der Abend graut,
Und Rupprecht kömmt und baut
Für jedes Kind ein Tischchen auf
Und legt gar schöne Sachen drauf.

Im Nebenzimmer kramt er schon
Den Quersack aus und tuschelt,
Und horch! wie sacht er itzt davon
Entlang die Wände ruschelt!
Nun hebt der Jubel an,
Die Tür wird aufgetan:
Sieh da die Tischchen weißgedeckt,
Voll Kerzen, grün und rot gefleckt.

Hinein stürmt Bub und Mägdlein flugs,
Zu sehn, was ihm beschieden:
Vor allem prangt im grünen Buchs
Ein Wäldchen Pyramiden
Mit goldnen Nüssen dran;
Hier nickt ein Sägemann,
Dort grünt ein Busch mit Lämmern drin,
Bewacht von Hund und Schäferin.

Nußknacker stehn mit dickem Kopf
Bei Jud und Schornsteinfeger,
Hier hängt ein Schrank mit Napf und Topf,
Dort hetzt den Hirsch ein Jäger.
Hier ruft ein Kuckuck, horch!
Und dort spaziert ein Storch.
Mit Äpfeln prangt der Taxusbaum
Und blinkt wie Gold- und Silberschaum.

Zu Pferde paradiert von Blei
Ein Regiment Soldaten,
Ein Sansfasson sitzt frank und frei
Gekrümmt und münzt Dukaten.
Und alles schmaust und knarrt,
Trompet und Fiedel schnarrt.
Fern stehn die Alten, still erfreut,
Und denken an die alte Zeit.


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