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König Wilhelm saß ganz heiter
Jüngst zu Ems, dacht gar nicht weiter
An die Händel dieser Welt.
Friedlich, wie er war gesunnen,
Trank er seinen Krähnchenbrunnen
Als ein König und ein Held.
Da trat in sein Kabinette
Eines Morgens Benedette,
Den gesandt Napoleon.
Der fing zornig an zu kollern,
Weil ein Prinz von Hohenzollern
Sollt auf Spaniens Königsthron.
Wilhelm sagte: »Benedettig,
Sie ereifern sich unnötig,
Brauchen Sie man nur Verstand!
Vor mir mögen die Spaniolen
Sich nach Lust 'nen König holen,
Meinthalb aus dem Pfefferland!«
Der Gesandte, so beschieden,
War noch lange nicht zufrieden,
Weil ers nicht begreifen kann;
Und er schwänzelt und er tänzelt
Um den König und scharwenzelt,
Möchte es gerne schriftlich han.
Da sieht unser Wilhelm Rexe
Sich das klägliche Gewächse
Mit den Königsaugen an;
Sagte gar nichts weiter, sundern
Wandte sich, so daß bewundern
Jener seinen Rücken kann.
Als Napoleon dies vernommen,
Ließ er gleich die »Stiebeln« kommen,
Die vordem sein Onkel trug.
Diese zog der Bonaparte
Grausam an und auch der zarte
Lulu nach den seinen frug.
So in grauser Kriegesrüstung
Rufen sie in voller Brüstung:
»Auf Franzosen! übern Rhein!«
Und die Kaiserin Eugenie
Ist besonders noch diejenige,
Die ins Feuer bläst hinein.
Viele tausend rote Hosen
Stark nun treten die Franzosen
Eiligst untern Chassepot,
Blasen in die Kriegstrompete,
Und dem Heere
à la tête
Brüllt der wackere Turico.
Der Zephire, der Zuave,
Der Spahi und jeder brave
Sohn der
grrrande nation;
An zweihundert Mitrailleusen
Sind bei der Armee gewesen
Ohne sonstiges Kanon.
Deutschland lauschet mit Erstaunen
Auf die welschen Kriegsposaunen,
Ballt die Faust, doch nicht im Sack;
Nein, mit Fäusten, mit Millionen
Prügelt es auf die Kujonen,
Auf das ganze Lumpenpack.
Wilhelm spricht mit Moltk und Roone
Und spricht dann zu seinem Sohne:
»Fritz, geh hin und haue ihm!«
Fritze, ohne lang zu feiern,
Nimmt sich Preußen, Schwaben, Bayern,
Geht nach Worth und – hauet ihm;
Haut ihm, daß die Lappen fliegen,
Daß sie all die Kränke' kriegen
In das klappernde Gebein,
Daß sie, ohne zu verschnaufen,
Bis Paris und weiter laufen;
Und wir ziehen hinterdrein.
Unser Kronprinz, der heißt Fritze,
Und er fährt gleich einem Blitze
Unter die Franzosenbrut.
Und, ob wir uns gut geschlagen,
Weißenburg und Wörth kann's sagen;
Denn wir schrieben dort mit Blut. –
Ein Füsilier von dreiundachtzig
Hat dies neue Lied erdacht sich
Nach der alten Melodei.
Drum, ihr frischen, blauen Jungen,
Lustig darauf losgesungen!
Denn wir waren auch dabei.