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An die Eltern

Faaborg, 16. 10. 14

Liebe Eltern, meine Theorien, die mich veranlaßten, hier zu bleiben Vgl. den Brief an Jakob Kneip vom 5. 10. 1914. (ich schrieb Euch davon im letzten Brief), sind umgestoßen. Ich fahre am Montag, d. 19. vormittags nach Deutschland zurück. Ich sehe ein, daß ich hätte sofort fahren sollen – – – –

Ich werde wahrscheinlich in ein Lazarett kommen«. Bei der Generalmusterung am 12. 6. 1912 war Engelke zum Dienst als Krankenwärter bestimmt worden. Vgl. den Brief vom 15. 6. 1912. Sollte ich jedoch in irgendeine aktive Truppe kommen, so gehe ich auch dahin mit der besten Hoffnung. Es geht alles seinen Gang – wie es soll. Man sträubt sich eine kleine Zeit, man glaubt, über sein eigenes Schicksal bestimmen zu können – und bald darauf wird man doch wieder mit eigenem, gewandeltem – oder ohne Willen in den großen Kreislauf des Geschehens hineingeschoben. Ich weiß, daß ich hinkomme, wo ich hinkommen soll – und darum bin ich zuversichtlich und voll Hoffnung. Ich lasse mich hier in F. photographieren, da ich ja keine einzige gute Photographie von mir habe. Ich schicke sie Euch nach zwei Tagen zu. Es hätte keinen Zweck, wenn ich Euch die vielen guten Nachrichten über deutsche Erfolge mitteilen würde, die erfahrt Ihr ja durch Zeitungen viel schneller. Glaubt den Lügenberichten nicht! Glaubt nur den offiziellen Nachrichten der großen Generalstäbe!

Noch eine wichtige Sache: Ich hinterlasse hier Schulden, die unbedingt nachträglich bezahlt werden müssen: 12 Kr. Dr. Rønberg; 15 Kr. M. Guldbrandsen; 6 Kr. Photograph Mikkelsen; 15 Kr. Fuhrmann Justesen und 8 Mark Buchhändler Ey, Hannover. Schickt bitte Geld zur Begleichung dieser Schulden und etwas, das für mich übrigbleibt, denn ich komme ohne einen Pfennig in Deutschland an. Ihr sendet das Geld an Rønberg und Guldbrandsen, die beide Bescheid wissen und Vollmachten zur Abholung von mir haben. Diese werden mir das übrige Geld nach D. nachsenden.

Viele Grüße

Euer Gerrit