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Schützengraben, 26. Sept. 18
Liebe Frau Dettmer, meine Schwägerin schrieb mir, daß Sie sich bei ihr erkundigt hätten nach meiner Wenigkeit. Wie liebenswürdig und bemüht sind Sie doch noch immer um mich! Ich lebe noch immer das »ewige« Soldatenleben. Aber wir steuern (will's das gütige Schicksal endlich) doch wohl dem Kriegsende zu. Ob's nun in diesem Winter noch, oder erst im nächsten Frühjahr kommt, kann freilich niemand sagen. Die eine gute Wirkung hat das österreichische Angebot jedenfalls gehabt: der nackte, brutale Vernichtungswille unserer Feinde kam zu Tage. Aber: sie werden uns sicher nicht niederringen. Und dann wird endlich die Vernunft reden und entscheiden. Meinem inneren Menschen ist einiges von Bedeutung geschehen. Mit Heinr. Lersch, dem M.-Gladbacher Kesselschmied und Kriegsdichter (Sie hörten sicher von ihm), verbindet mich seit längerer Zeit die herzlichste Freundschaft. Er ist ein Prachtkerl – ganz Herz und Brüderlichkeit und lebt in meiner Dichtung. Das andere ist die große «Wende: ich bin seit Februar verlobt (ja staunen Sie nur!) und vielleicht bald schon, oder, wenn der Friede bald kommt, nach dem Kriege) ein glücklicher Ehemann. Für heute seien Sie zufrieden mit diesem.
Mein Buch kann leider immer noch nicht erscheinen, da die Verleger ja kein Papier haben!
Der Privatdozent Dr. Habicht, ein guter Bekannter von mir, will versuchen, beim hannoverschen Stadtdirektor etwas für mich zu tun.
Es grüßt Sie und Ihre liebe Tochter ganz herzlich
Ihr Gt. Engelke