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An Jakob Kneip

15. Sept. 18

L. Jakob, das ist ein blödsinniger Bettel mit der ganzen Dichterei! Das Beste ist, man hängt's an den Nagel. Wozu die ganze Dichterei, wenn sie dem Alltag oder überhaupt dem Tage so fern steht, daß der Dichter als belächelter Blödling, wenn er arm, und als sonderbares Tier bestaunt wird, wenn er vermögend ist oder im Alltagsleben einen Beruf ausfüllt? In früheren Zeiten war's ja glücklicherweise anders, nicht nur, daß der Künstler sich der Gunst der Fürsten und Mäzene, sondern auch der des Volkes in gewissem Maße erfreute. Und er daher, wo er Wirkung sah, auch wieder Antrieb empfand. Heute geht alles um den Geldbeutel. Direkt oder indirekt. Der krasseste Materialismus ist trotz des »Züchtigungs«-Krieges Trumpf. –

Also soll mein Manuskript doch bei Diederichs bleiben! Ich resigniere weiter. Wozu überhaupt drucken lassen? Zweck hat es ja nicht.

Dein Gt.