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An August Deppe

Sonderburg, 5. 2. 15

Lieber August, meine Manuskripte schickst Du bitte an Kneip. Er wird sie wohl am besten aufbewahren können, und wenn auch er noch eingezogen wird (seine Einstellung hat sich verzögert) – bringt er sie bei W. oder dem Bürgermeister R. unter. Es wäre mir ganz lieb, wenn Du mal in den Don Juan hineinsähest. Auch in die Dir unbekannten Gedichte.

Wenn wir in den nächsten Tagen fahren, und über Hannover, dann telegrafiere ich von Hamburg aus, und dann können wir noch über Verschiedenes reden. Ich habe Kneip vorgestern noch zehn große Seiten Fortsetzung zum Don Juan, die ich in den letzten Tagen hier schrieb, eingeschickt. Nur zehn Tage Zeit und der Don Juan wäre fertig. Ich denke, daß ich auf der mehrtägigen Fahrt noch manches schreiben kann; im Kopf ist alles bis zum Schlußpunkt fertig.

Dir wünsche ich Streben nach Klarheit in Dir selbst; von da ist es, wie Deine Einstellung in die jetzigen Zustände auch immer sein möge, zur Selbstfestigkeit nicht weit. Man muß in sich selbst das Zentrum, den Ruhepunkt finden! Nur Wahrheit gegen sich selbst.

Daß ich mich in diesen letzten Wartetagen in zuversichtlichem Gleichgewicht befinde, brauche ich nicht erst besonders zu sagen. – –

Mit herzlichem Gruß

Gerrit