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Mit der Venus war auch Priap nach Italien und Rom gekommen, ganz in derselben Bedeutung wie er in Kleinasien, vorzüglich in der Gegend von Lampsacus und überhaupt am Hellespont verehrt wurde, als Dämon aller üppigen Fruchtbarkeit und unverhülltes, aber den Alten durch lange Gewohnheit vertrautes Symbol jedes geilen Naturtriebes. Sein eigentliches Gebiet waren die Gärten und Baumpflanzungen, wo sein Bild in der von Horaz und andern Dichtern mit so vieler Laune beschriebenen Gestalt zugleich dem praktischen Zweck einer Vogelscheuche und eines Schutzes gegen den bösen Blick des Neides und das Gelüst der Gartendiebe genügteVirgil Ge. IV, 110 mit den alten Auslegern, Horat. S. 1, 8, vgl. Plin. H. N. XIX, 4, 19 hortoque et foro tantum contra invidentium effascinationes dicari videmus in remedio satyrica signa, quamquam hortos tutelae Veneris adsignante Plauto, O. Jahn in den Berichten der K. Sächs. Ges. d. W. 1855 S. 72. Inschriften b. Or. n. 1623 und eine merkwürdige griechische aus Rom C. 1. Gr. n. 5960.. Doch trat er auch im Gefolge 397 des Bacchus oder der Venus auf, als asiatischer Alter, bärtig, in einem langen Gewande und mit dem asiatischen Kopftuch, Früchte und Trauben im SchooßPetron. Satyr. 60, vgl. O. Jahn in dens. Berichten 1856 S. 235 ff. In einer Inschr. b. Grut. p. 95, 4 heißt Priapus der conservator propaginis villicorum, in einer griechischen Inschrift aus Rom C. 1. Gr. n. 5962 ὁ τῆς γενέσεως ποιμήν., als ein Gott des ländlichen Segens überhaupt. Ja sein Bild wurde, wie das der Venus und des Cupido, als Symbol der ewigen Regenerationskraft der irdischen Natur selbst an Gräbern aufgestelltInschriften von Gräbern b. Henzen n. 5756a aus Rom: Custos sepulchri pene destricto deus Priapus ego sum mortis et vitai locus, vgl. Or. n. 1624 aus Verona: Dis Manib. C. H. C. locus adsignatus monimento in quo est aedicula Priapi etc. Vgl. Mommsen I. N. n. 4218 aus Interamna am Liris: Dis Manibus und dazu als Bild: Venus nuda iacet cum Cupidine, vgl. Or. n. 4585. Ein Priapus Pantheus b. Or. n. 2117., während er andrerseits in seiner derb unanständigen Weise zu den beliebten Figuren des VolkstheatersAugustin C. D. VI, 7. und des Volkswitzes überhaupt gehörte.