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Mein Landsmann Pietro erzählte mir eines Tages eine sehr lustige und für die Verschlagenheit der Weiber sehr bezeichnende Geschichte. Er hatte Beziehungen zu der Frau eines Bauern, der nicht gerade schlau zu nennen war, und sehr häufig, um seinen Gläubigern zu entgehen, die Nacht draußen auf dem Felde verbrachte. Eines Abends, als mein Freund gerade bei der Frau war, kehrte ihr Mann unerwartet nach Hause zurück. Nachdem sie ihren Liebhaber schnell unter das Bett versteckt hatte, ging sie ihrem Gatten entgegen und machte ihm heftige Vorwürfe, daß er zurückgekehrt sei; er wolle wohl mit Gewalt ins Gefängnis, eben seien die Leute des Stadthauptmanns dagewesen, um ihn zu ergreifen und ins Gefängnis abzuführen und hätten das ganze Haus durchsucht. »Ich habe ihnen gesagt, daß du für gewöhnlich die Nacht außer dem Hause verbringst, und sie sind mit der Drohung bald wiederzukommen fortgegangen.« Bestürzt suchte der arme Mann nach einem Ausweg, um der drohenden Gefahr zu entrinnen, aber die Tore der Stadt waren bereits geschlossen. »Was willst du jetzt tun, Unglücklicher?« fragte da die Frau. »Wenn 20 sie dich erwischen, ist's um dich geschehen.« Und als er sie bebend um Rat fragte, antwortete sie, schnell mit einer List bei der Hand: »Steige in diesen Taubenschlag hinauf; du wirst dort diese Nacht verbringen, ich werde die Tür von außen verschließen und die Leiter fortnehmen, damit niemand argwöhnen kann, du seist dort.« Der Mann gehorchte dem Rate seiner Frau und stieg hinauf. Sie verschloß darauf die Pforte, damit er nicht mehr herauskonnte, beseitigte die Leiter und zog dann ihren Liebhaber aus seinem Versteck hervor. Dieser tat sofort, als ob die Leute des Stadthauptmanns zurückgekehrt seien, machte Lärm für zehn, während die Frau für ihren Mann sprach, und so flößten sie dem Verborgenen gewaltige Angst ein. Als es dann endlich genug des Lärms war, legten sie sich zusammen ins Bett und weihten die Nacht der Venus. Den Mann aber ließen sie zwischen Mist und Tauben sitzen.