Poggio Fiorentino
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103.
Von einem langbärtigen Greise.

Antonio Lusco, der gelehrteste und liebenswürdigste Mann auf der Welt, erzählte uns einmal, als wir uns nach dem Essen unterhielten, eine lustige Geschichte. Wenn jemand einen Wind streichen läßt, sagen die Umstehenden – es ist dies eine bekannte Redensart –: »In den Bart dessen, der niemand etwas schuldig ist.« Ein alter Mann aus Vicenza, der einen sehr langen Bart trug, wurde von einem Gläubiger vor den Richterstuhl des Stadthauptmanns (es war dies Ugolotto Biancardo, ein gelehrter und strenger Mann) zitiert. Als er laut und wortreich in großer Erregung protestierte: er sei in keiner Hinsicht irgend jemandes Schuldner und dieses Lied mehrmals wiederholte, rief Ugolotto: »Mach, daß du fortkommst mit deinem stinkigen Bart da, der uns übel macht durch 104 seinen ekelhaften Geruch, schnell!« Und als der Greis betreten fragte, inwiefern sein Bart so sehr stinke, sagte Ugolotto: »Er ist voll von all' den Blästerlingen, die jemals von den Menschen gelassen wurden; denn alle werden ja in den Bart dessen gesandt, der keine Schulden zu haben vorgibt.« Mit diesen Worten spottete er sehr witzig über die Prahlerei des Mannes, und alle Anwesenden mußten lachen.

 


 


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