Poggio Fiorentino
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243.
Berechtigte Bitte eines impotenten Greises.

Ein anderer erzählte uns eine ähnliche Geschichte von seinem Nachbar in Florenz, der, obgleich schon recht bejahrt, eine junge Frau genommen hatte. In diese hatte sich Riccardo degli Alberti, ein vornehmer und schöner Jüngling, verliebt und brachte ihr, ebenfalls mit anderen zusammen, nachts mit Musik und Gesang ein Ständchen vor dem Hause, wodurch er regelmäßig ihren Mann aus dem Schlafe weckte. Dieser ging endlich zu Benedetto, dem Vater des Jünglings, berief sich auf seine Jugendfreundschaft mit ihm, erinnerte ihn an die Dienste, die sie sich gegenseitig geleistet hatten, und sagte nach vielen Klagen endlich, er habe es nicht verdient, daß sein 242 Sohn ihm nach dem Leben trachte. Bestürzt und empört darüber, rief Benedetto, er werde dies Verbrechen zu verhindern wissen und bat zugleich den Freund, ihm die Sache zu erzählen, damit er seinen Sohn besser im Zaume halten könne. »Also,« antwortete dieser, »dein Sohn ist zum Sterben in meine Frau verliebt und weckt mich und sie nachts häufig durch Flötenspiel und Gesang auf, und, einmal wach, muß ich sie öfter, als meine Kräfte es erlauben, befriedigen, damit sie nicht nach einem andern Verlangen bekommt. Da sich dies nun sehr oft ereignet, beginnen mir schon die Kräfte zur Liebesarbeit zu mangeln. Und so muß ich, wenn dein Sohn nicht von seinem Beginnen abläßt, in kurzer Zeit an diesen Nachtwachen zu Grunde gehen.« Von seinem Vater ermahnt, ließ Riccardo von dieser Art der Bewerbung ab und fiel dem Alten nicht mehr beschwerlich.

 


 


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