Poggio Fiorentino
Die Facezien des Poggio Fiorentino
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48.
Von einem Bettelmönch, der in Kriegszeit zu Bernardo vom Frieden sprach.

In dem Kriege, den die Florentiner jüngst mit dem letzten Herzog von Mailand führten, war das Gesetz ergangen, daß jeder, der davon sprechen würde, man solle Frieden schließen, mit dem Tode zu bestrafen sei. Bernardo Manetti, ein sehr witziger Bürger, befand sich eines Tages auf dem Mercato Vecchio, um dort irgend etwas zu kaufen, als sich ihm einer jener wandernden Bettelmönche näherte, die an den Straßenecken stehen und um Almosen 54 für ihre Notdurft bitten, und, um eine Bettelei einzuleiten, zu ihm sagte: »Pax tibi!« Worauf Bernardo: »Was! Du sprichst das Wort Frieden aus? Weißt du denn nicht, daß es den Kopf kostet, vom Frieden zu sprechen? Ich gehe, auf daß mich niemand für deinen Komplizen halte.« Und damit ging er seines Weges und entzog sich so den Belästigungen jenes Windbeutels.

 


 


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