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Der Florentiner Edelmann Rosso de' Ricci ein sehr kluger und ernster Mann, hatte eine alte und sehr häßliche Frau namens Telda. Nun geschah es einmal, daß er die Augen auf eine Magd warf, die er im Hause hatte. Nachdem er mehrmals vergeblich in sie gedrungen war, hinterbrachte diese die Sache ihrer Herrin, welche ihr riet, ihm ein Stelldichein zu einer 87 bestimmten Stunde an einem dunkeln Orte zu geben. Dorthin begab sich dann Telda an Stelle der Magd. Rosso kam dorthin und liebkoste lange sein Weib, im Glauben, es sei die Magd, kam aber schließlich, da sein Kleiner nicht wollte, zu keinem Ziel. Da schimpfte die Frau los und rief: »Du Dreckritter! Wenn die Magd hier gelegen hätte, würdest du deine Sache ohne Mühe haben machen können!« Worauf Rosso: »Du bist's, Telda, mein Weib! Bei Gott, mein kleiner Freund hat eine bessere Nase als ich! Denn sofort, nachdem ich dich, im Glauben, du seiest die Magd, berührt hatte, hat er begriffen, daß du ein schlechter Braten und hat sich zurückgezogen.«