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Wir klagten einmal über die Ungunst der Zeit, um nicht zu sagen über die Minderwertigkeit der Menschen, in deren Händen die kirchliche Macht liegt; denn die gelehrten und klugen Leute werden übergangen, die ungebildeten und 117 untüchtigen dagegen kommen empor. Da bemerkte Antonio Lusco: »Das ist nicht so sehr die Schuld der Päpste, wie der anderen Fürsten, die wir Narren und Spaßmacher in höchster Gunst halten und die hervorragendsten Gelehrten geringschätzen sehen. Folgendes als Beispiel: Am Hofe des älteren Cane, Fürsten von Verona, lebte einmal ein sehr fideler Kauz, namens Nobile, der zwar ungelehrt und ungebildet war, aber um seiner Späße willen bei Cane in hoher Gunst stand und darum (er war nämlich Geistlicher) mehrere Pfründen erhalten hatte. Als der Fürst einmal hervorragende Leute als Gesandte zu dem früheren Erzbischof und Herrn von Mailand schickte, schloß Nobile sich ihnen an. Als die Gesandten ihre Mission ausgerichtet hatten und zurückkehren wollten, ließ der Erzbischof Nobile, der ihn als der Witzbold, der er war, zum Lachen gebracht hatte, sich etwas wünschen. Dieser bat ihn um einen sehr wichtigen Erzpriesterposten. Da lachte der Erzbischof über die Torheit des Mannes und sagte: »Sieh zu, was du verlangst! Dieses Amt geht über deine Kraft; denn du bist in den Wissenschaften nicht bewandert und vollkommen unwissend.« Nobile antwortete ihm sofort freimütig: »Ich folge hierin nur der Sitte meiner Heimat. Denn zu Verona erhalten die gelehrten Männer keine Ämter, wohl aber die ungelehrten 118 und Unwissenden.« Wir lachten über die witzige Bemerkung dieses Mannes, welcher meinte, die Dummheiten, die in Verona gemacht würden, müßten auch anderwärts begangen werden.