Poggio Fiorentino
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203.
Merkwürdige Redensart eines Arztes, der seine Heilmittel verabreichte, wie es der Zufall fügte.

Es ist in Rom Sitte, daß die Kranken dem Arzte den Urin senden und dazu eine oder zwei Silbermünzen, auf daß er ihnen etwas verschreibe. Ein Arzt, den ich selbst gekannt habe, schrieb abends verschiedene Medizinen für Krankheiten auf Zettel (die man Rezepte nennt) und tat sie alle in einen Beutel. Wenn ihm nun am andern Morgen die Urinproben gebracht und Heilmittel verlangt wurden, fuhr er mit der Hand in den Beutel, nahm den Zettel, der 204 ihm gerade in die Finger kam, und sagte dabei zu dem Patienten auf italienisch: »Prega Dio te la mandi buona«, d. h., »bitte Gott, daß du den richtigen erwischst!« Schlimm ist dran, wem nicht die Vernunft, sondern der Zufall helfen soll.

 


 


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