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In einem Winkel seiner Werkstatt las Buonarotti, da es dämmerte; Allmählich vor dem Blicke schwand die Schrift ... Da schlich sich Julianus ein, der Träumer, Der einzige der heitern Medici, Der Schwermut kannte. Dieser glaubte sich Allein. Er setzte sich und in der Hand Barg er das Kinn und hielt gesenkt das Haupt. So sass er schweigend bei den Marmorbildern, Die durch das Dunkel leise schimmerten, Und kam mit ihnen murmelnd ins Gespräch, Geheim belauscht von Michelangelo: »Feigheit ists nicht und stammt von Feigheit nicht, Wenn einer seinem Erdenlos misstraut, Sich sehnend nach dem letzten Atemzug, Denn auch ein Glücklicher weiss nicht, was kommt Und völlig unerträglich werden kann – Leidlose Steine, wie beneid ich euch!« (Die Worte stammen aus einem erhalten gebliebenen Sonett Julians) Er ging, und aus dem Leben schwand er dann Fast unbemerkt. Nach einem Zeitverlauf Bestellten sie bei Michelangelo Das Grabbild ihm und brachten emsig her, Was noch in Schilderein vorhanden war Von schwachen Spuren seines Angesichts. So waren seine Züge, sagten sie. Der Meister schob es mit der Hand zurück: »Nehmt weg! Ich sehe, wie er sitzt und sinnt, Und kenne seine Seele. Das genügt.« |