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den 24ten Mertz 1797
Lieber Sohn!
Vielen und schönen Danck vor die geschwinde Nachricht wegen dem Sänger – Herr Bernhardt danckt ebenfals auch auf beste – auch hat mich dein Brief noch von einer andern Seite sehr gefreut und erheitert – denn die Italienische Reiße war so wie die Sachen jetzt in Italien stehen – gar nicht nach meinem Geschmack – So viel Vergnügen ich haben werde, dich einmahl in meiner neuen Einrichtung bey mir zu haben; so würde der Gedancke daß du in das Land wo jetzt Räuber und Mörder ihren Sitz aufgeschlagen haben hin wollest mir alle Freude vereitelt und geheimer Kummer hätte mir allen Spaß verdorben – – Gott bewahre! die Wege sind unsicher – was könnte da alles geschehen!! Genung ich bin froh, daß du wahrscheinlich in deinem friedlichen Sachsen bleibst – und Gerning machen läßt – was Er nicht laßen kan. Übrigens leben wir immernoch in Erwartung der Dinge die da kommen sollen – Gott! weiß ob wir die Freyheits männer nicht noch einmahl zusehen kriegen – Unsere Obrigkeit thut sehr heimlich was einer aus ihren Mittlen in Pariß wo Er ungefähr 6 Wochen war aus gerichtet hat – mann glaubt daß es etwas guts seyn müße – wenigstens hoft mann es. Neues pasirt hir nichts das des Schreibens werth wäre – Lebe wohl! Dancke dem Lieben Augst vor die überschickten Modejournahle und sein Briefgen wenn wieder so was bey der Hand ist, soll er mir es schicken. Die Großmutter wird ihn auch recht lieb haben – Gott befohlen.
Deine treue Mutter
Goethe.