Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band II
Katharina Elisabetha Goethe

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283. An Goethe.

den 15ten Mertz 1799

Lieber Sohn!

Hier schicke ich meinem Lieben Augst Nanquinette zu einem Sommer Habit – Gott laße es Ihn gesund verbrauchen – wenn in Zukunft wieder ein Kleider bedürfnüß vorfält; so mache mir eine Freude draus das abgehnde zu ersetzen – nur bitte ich, daß der dortige Schneider jedesmahl das Maaß angibt – denn bißher habe immer aufs gerathe wohl den Zeug oder Tuch fortgeschickt – In den Kaufläden wird alles nach Stab oder |: welches einerley ist :| nach Pariser Ehle verkauft – thut das in Zukunft. Dein Looß ist durch alle Claßen gelaufen ich habe es immer Renovirt – am Ende kam es mit 60 f heraus – wenigstens ist der vortheil dabey daß du diese jetzt kommende ohne Geld zu zulegen mitspielts – mir ists nehmlich so geworden. So bald ich das Neue looß habe schreibe ich dir die No. Die Meße rückt herbey, wird aber wohl ein Jahrmarck draus werden! Übrigens leben wir zwischen Furcht und Hoffnung – wißen nicht welchen Gang die Dinge noch nehmen werden – ich habe mich bey dem aufs beste hoffen immer gut befunden – dabey will ich denn auch bleiben. Vor die Mercure – und Modejournahle dancke bestens – Viele Grüße an meine Liebe Tochter und an den Lieben Augst von

Eurer treuen Mutter Goethe

N. S. Schlossers grüßen vielmahl.


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