Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Der alti Jaaga.

            Es steigt an' alter Jaaga
Gon Berg dahi',
A' Gambsei drobn schießn
Hat er im' Si',
Bein' Pfarrer drunt' is Kirta',
Da soll er für den Herrn
In d' Kuchl an' Jahrling liefern,
Dees Wildprat hat er gern.

Der Jaga birscht gar fleißi',
Da kimmt an' Eck
Und drentn zeigt si' abi
A' Laanafleck,
Und wier er dort schaugt eini,
Glei' sicht er Gambsei'n steh'
A' Goas, a' Kitz, zwoa Jahrling,
Jetz' kunnt' wohl ebbes geh'.

Sie äs'n, springa, scherzn,
A' Böckei gar,
Dees jagt die oan' wohl hin und her
Als wier a' Narr
Der is scho' voller Faxn
Und geit halt gar koan' Rua,
Der alti Jaaga schaugt ihm grad
Mit stilln Lacha zua.

Mei'!, denkt er, wie d' no' jung gwest,
Hast's aa' so g'macht,
Hast aa' so springa mögn,
Gern g'scherzt und g'lacht,
Hast oft aa' g'hetzt die Diendln,
Dees is wohl gwest a' Zeit,
Und wie so gschwind verganga is's
Und all' die Lustbarkeit.

Jetz' rennt ihm 's Böckei zuawi,
Jetz' Alter schieß',
Schau wier er d'rent steht an der Wand
So schö' in Mies,
Und aber 'hat nit g'schoßn,
Ha' was er ebba thuat,
Legt d' Bix a'm Bodn und steht auf
Und winkt na' mit'n Huat.

Und schreit: »Jetz' geh' du Schlaanggl,
»Dees G'schpiel is gnua,
»Es kunnt' verschmacha sunst mei' Bix,
»Geh' zua, geh' zua!«
Hui! san s' dahi' – na sagt er:
»Der Pfarrer haut gern ei'
»Und braacht' ihm gar den Jahrling no',
»Es kunnt' ihm schädli' sey.«


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