Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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's Krampfringl.

            Da schau! a schöni Tyrolerinn!
»Kaaf mer was o, geh nimm d'r was mit,
Besser wohl kriegscht koani Handsche nit
Oder die Pfeifn, ischt ja a Pracht,
Ischt gar raar von an Gambskrickl g'macht,
Schau a Paar Federn, thu' her dein' Huat,
Laß es probirn, di stenga dr guat,
Oder a Ringl von Stoabockhorn,
Ischt für 'n Krampf oft verschrieben worn.«
'Denk mir, was Handsche, was Federn und Ring'
Dees san ja dengerscht grad unnützi Ding,
'Kaaf weiter nix, schaug' aber Alls o',
Grad daß i 's Diendl recht o'schaugn ko';
Tause'd! die Aug'n, dees waarn a Paar,
Die weißn Zahnerln und dees schwarzi Haar,
Wahr is's, dees Diendl da aus'n Tyrol
Hat mer scho' g'falln, wie koani so wohl.
Wie i' do' endli' davo' gange' bi',
Kimmt s' ma halt gar nimmermehr aus 'n Si'
Und auf amal, da hon i was g'schpürt,
Hat ma so gschpaßi mei' Brust z'ammag'schnürt,
'Woaß nit warum und dees laßt mi' nit aus,
Grad als wollt' ebbes zun Herzkaschtn 'raus.
'Denk ma, bist krank, und glei' fallt's mir ei',
Dees muß a Krampf, ja a Krampf muß's sey'.
Suach mir gar gschwind die Tyrolerinn;
Sitzt s' wie a Ros'n in Ladl drinn,
Bua ja so fei', wie Milch und wie Bluat,
Justement, wie mar's so maln thuat.
'Kaaf mer a Ringl von Stoabockhorn, –
Is mir aber nit besser worn, –
Sie hat's wohl gsagt, er waar dafür guat,
Daß er 'n Krampf vertreibn thuat,
Will's aa nit laugne', dees ko' oft sey',
Aber allemal triffts nit ei'.

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