Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Guat Nacht.

        Guat Nacht, sagt 's Diendl zu sein Buabn
Und ko' nit weiter geh',
Guat Nacht sagt er, hat's bei der Hand
Und bleibt halt aa no' steh',

Guat Nacht und nochamal guat Nacht, –
Da schaugn s' anander o'
Und sie sagt nix und er sagt nix
Und do' geht koans davo'.

Da kimmt der Mond gar herrli' 'rauf
Am Himmi, ah die Pracht,
Da habn s' no' a Viertlstund
Den schön'n Mond bitracht'.

Da singt a Vögerl in an Busch,
Den luusn s' aa no' zua,
»Was muaß dees für a Vogl sey',«
Fangt wieder o' der Bua.

Sagt sie: »»den Vogl trau' i nit:
Der Vogl is nit g'recht,
Es schlafa alli Vögl scho',
Woaß Gott, was der no' möcht'.««

»Was traust denn du den Vogl nit,
Fragt weiter drauf der Bua,
Den Vogl geht sei' Schatzerl o',
Sunst gaab er scho' an Ruh'.«

»»Geh' dir fallt allzeit so 'was ei',««
Hat 's Diendl drüber g'lacht,
Und üb'r a Weil' da sagn s' anand'
Zum viertnmal guat Nacht.

Da stiegt a Fledermaus vorbei,
Da hat si' 's Diendl 'duckt,
Sagt er: dees werd' dees Vögerl sey',
Moanst, daß's di' ebba schluckt?

»»Ja ja mei Muatter hat's oft g'sagt,
Auf d' Fledermaus' gib Acht,
Und bleib dahoam, bal's finster werd,
Drum jetz: a guati Nacht!««

So habn sie's no' a schöni Weil
Mit ihnern Abschied g'macht
Und san schier gar nit firti' worn
Vor lauter: guati Nacht. –

Die Lieb' hat halt an großn Fleiß
Und arbet Tag und Nacht,
Und wann aa Alles schlafa thuat,
Is sie no' auf der Wacht.


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