Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Die Hochzet von Aßling.

              In Aßling is Hochzet, da gehts durchanand,
Es draahn si' die Diendln mit Bliemin und Band',
Es springa die Buabn, daß der Tanzbodn kracht,
Und draußtn is's still, is a mondhelli Nacht.
    Und a Kranzljungfer gar a jungi no'
    Macht si' weg von Tanzn, schleicht si' staad davo',
    Is ihr denn vielleicht was Unrechts gschegn,
    Denn gar trauri' hon i s' gsegn.
        In an Fenster loant s' und denkt,
        Bin' ihm gwest so weni' werth?
        Hat ma' do' a Ringel gschenkt,
        Oft a Sträusl aa verehrt.
        Jetz an' andri nimmt er si',
        Grad als wann i gstorbn waar,
        Ganz vergeßn hat er mi',
        Ganz vergeßn hat er mi', –
        Und es werd' ihr 's Herz so schwaar.
Kimmt die Braut: »Ja Lene, was waar dees,
»Bist jetz gar auf alli Buabn bös,
»Daß d' nit tanzn thuast, nit lusti bist,
»Ho' di' ja mei' Lebta' nit so g'wißt.«
Sagt die Lene: Woaßt, i rast' a weng,
'S is ma halt mei' seide's Mieder z'eng,
Bi' scho' lusti', – schau 'n Mond, wie hell er scheint,
Is a Nacht so schö', wie koani, heunt.
»Allemal, 's is ja mei' Hochzetnacht,
»Gel' drum hat der Mond a selli Pracht,
»Paß' nur auf, er scheint dir aa scho' no',
»'Sich ja 's Ringl scho' in Finger dro'.«
O dees Ringl, sagt die Leene, nimm's für di',
Dees is so sei' Lebta nit für mi',
Du hast leicht a größer's Gfalln dro', –
Und sie steckt der Braut ihr Ringl o'. –
Und der Hochzeiter kimmt und a Landler fangt o',
Er führt mit an Juchzer sei' Weiberl davo',
Es draahn si' die Diendln mit Bliemin und Band
Und Tanzn und Musi' rebelln durchanand.
Und 's Stündl hat gschlagn und d' Hochzet is aus,
Mit Scherzn und Singa geht Alles nach Haus,
Und Alli hamm's traamt von der lustinga Nacht
Und habn in Schlafa no' tanzt und no' glacht,
Grad oani in Kammerl alloa, hon i gmoant,
Thuat nit wie die andern, grad d' Lene hat gwoant.

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