Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Der Gambsjager.

        Wo 's Edlweiß blüht in der Felsnwand,
Da drobn bin i' gar wohl bekannt,
Da drobn freut mi' mei' Lebn fei',
I' moa', es kunnt' ninderscht schöner sey'.

Da drobn, da hast an' Fried' vor die Leut',
Da is's ihna z'hoch, es is ihna z' weit,
Da drobn bist mit dein' Gott alloa',
Da laßt si' All's leicht und fröhli thoa'.

Und mag oaner sagn, was er will,
Werd's dort auf d' Nacht so einsam, so still,
Und wann über d' Schraakn funkln die Stern,
So bet' i' wahrhafti no' so gern.

Moanst wohl a Gambsjager waar so arm
Und waar so verlaß'n, daß Gott d'erbarm',
Es is nit a so, schau denk' no' dro',
Wie kaam er denn sunst mitn Lebn davo'.

Wie gleimer bein Himmi, wie sicherer bist,
Daß di' dei' Schutzpatron nit vergißt,
Herunt' in Gewurl, da kunnt's leicht gschegn,
Er thaat di' nit allemal richti' segn.

Und schau, der Teufi, sei' Lebta' nit dumm,
Der thuat si' herunt' aa viel lieber um,
Wo d' Mensch'n so Rudlweis beianand,
Da fangt er ja leicht oan mit der Hand!

Da drobn, da thaats der Müh' nit o',
Es kunnt' ihm aa gschegn, er fallet ro',
Denn an' Jager den steht sei' Schutzengl bei,
Der Teufi hat koan', der kuglet glei'.

Drum bin i' gern drobn in meini Wänd',
Wo der Gambsbock auf und nieder rennt,
Wo d' Mankei'n pfeifa unter die Stoa',
Bi' gern mit mein' Gott da drobn alloa'.


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