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Wien 1833.
Gedruckt mit Hagenauer'schen Schriften.
Das Jahr das war prächtig, der Wein hat gerathen,
O hätte ich jetzt schon tausend Dukaten,
Ich wollte mir kaufen dann heute noch ein
Den lieblichen, köstlichen, heurigen Wein.
O Liebling! wärst Du nicht, was wär da zu machen?
Wenn Schwermuth uns hindert zum fröhlichen Lachen,
Doch trinkt man ein Gläschen vom heurigen Wein,
Dann findet sich Frohsinn von selbst wieder ein.
Geschieht es, das mancher verdrüßlich ausgehet,
Weil Ruhe vergeblich zu Hause erflehet,
Er gehe zum frohen, zum heitern Verein
Und trinke ein Gläschen vom heurigen Wein.
D'rum seh' ich den Weinstock stets immer mit Freuden,
An dem sich die Früchte so labend bereiten,
Ich ziehe den Hut dann, zum Dank der Allmacht,
Die uns hat den Segen des Himmels gebracht.
Ich mußte oft herzlich auch darüber lachen,
Daß auch der Heurige oft scherzhaft kann machen,
Da gibt's Anekdoten der munteren viel,
Und dort der im Winkel schläft ganz in der Still'.
Und macht dann der Heurige wirklich Geschichten,
Und dessen Wirkung soll Uibel errichten,
So gibt es doch manche der Guten dabei,
Die allsogleich bringen die Ordnung herbei.
Wohl Anfangs trinkt mancher den Heurigen mäßig,
Weil vielen der Uiberfluß ist zu gehäßig.
Und trinkt sich dann mancher ein Räuschchen doch an,
Er wackelt nach Hause, so still er nur kann.
Die Cyther, die Harfe, die Geige, ertönet,
Beim Heurigen ist man auch Musik gewöhnet,
Man schlürfet den herrlichen Traubensaft ein,
Und sorgenfrey fühlet man sich nun zu seyn.
Der Heurige manchmal auch sehr kapriziret,
Der macht wohl manchen, daß er avanciret,
Den einen, den schickt er gerade nach Haus',
Nicht so find't der And're vom Graben heraus.
Beim Heurigen wird auch verschied'nes erzählet,
Und wie so gewöhnlich nur Scherze gewählet,
Man höre mich, was man da alles erfährt,
Und bringe dies alles wie ich es gehört.
Da sagte denn Einer, der Affe legt Eyer,
Der Tanzbär der spielet Conzert mit der Leyer,
Ein Laubfrosch nicht weit von der Stadt Eipeldau,
Begehret die Nachtigall zu seiner Frau.
Und hör' der Herr Nachbar und dieses Spektakel,
Ein großer Hund trägt ein sehr kleines Sackel,
Gleich hinter ihm drein kommt ein' Grille daher.
Bepacket mit Bünkeln, die ungemein schwer.
Da hatte sich einstens ein Unglück ergeben,
Erzählte ein Rehbock mit vielen Erbeben,
Ein Rebhuhn im Zorne und in Eifersucht,
Erschlug eine Fledermaus sammt ihrer Zucht.
O ho! mein Herr Nachbar, o nur hübsch bescheiden,
Denn solche Geschichten die kann niemand leiden,
Es ist ja nicht Wahrheit und kann es nicht seyn,
Es scheint, dies spricht nur der heurige Wein.
Nun freilich, was soll man beim Heurigen machen?
Man ist dabei munter und gibt auch zum Lachen,
Vergißt alle Sorgen und auch jede Pein,
Drum lebe der liebliche, heurige Wein.