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Gedruckt in diesem Jahr
Ihr Brüder und tapfere Soldaten
Seyd alle recht lustig mit mir,
Der Frühling der thuet sich nahen,
Der Feldzug ist vor der Thür,
Das zweytemal werden wir wagen
Die Türken zu verjagen
Und schlagen tapfer darein,
Unser Reich vermehren,
Für uns die Ehre sey.
Wann ich es nur bedenke,
Laudon der alte Held,
Wie er seyn Leben thut wagen
In diesem weiten Feld,
Prinz Koburg auch darneben,
Schonet nicht seyn Leben,
Ist das nicht rechte Freud,
Uns werden kommandiren,
Bey dieser Gelegenheit.
Thuen wir früh einsteigen,
Die Schiffe sind schon bereit,
Nach Belgrad wollen wir fahren
Jetzt ist die beste Zeit,
Mit ganzer Front marschiren
Die Festung attaquiren.
Der Kaiser auf der Spitz,
Wird Feuer kommandiren,
Aus groß und klein Geschütz.
Husaren und Kurasreuter,
Und ihr Dragoner all,
Wezet eure Klingen,
Und zeugt euch überall,
Ihr wißt schon vor viel Jahren
Mit Türken zu verfahren
Ist euer Meisterspiel,
Haut sie in tausend Stücken,
Es kostet euch nicht viel.
Wann schon Kanonen knallen
Da ist erst rechte Freud,
Die Feinde überall fallen,
Da giebt es gute Beut,
Nur tapfer avansiret,
Ploton Reiweis chargiret,
Zeigt euren Heldenmuth,
Des Türken stolze Köpfe
Zu legen in das Blut.
Wird einer in Schlacht blessiret,
Das ist ja unsere Ehr.
Es trift auch Generalen,
Der ist ein grosser Herr;
Unsere tiefe Wunden
Die werden uns verbunden,
Bringt es mit sich der Stand;
Was bleibt uns allen übrig?
Der Kaiser und Vaterland.
Wenn wir den Sieg erfochten
Und bleibt gesund dabey,
Der kann sich glücklich schätzen,
Nunmehro sind wir frey,
Wenn wir Servien kriegen,
Da wird ein fröhlicher Frieden
Und wird eine gute Zeit,
Kaiser Joseph soll leben,
Bei uns in aller Zeit.
Wie Vater Laudon geht von hier,
Die Feinde zu bekriegen?
Ja ganz gewiß – nicht zweifeln wir,
Sein Heldenmuth wird siegen.
Er ist ein andrer Eugen,
Es läßt sich vieles hoffen,
Mit Gott wird alles trefflich gehn,
Die Wahl ist gut getroffen.
Ihm liebet jeder Kriegesmann,
Die Deutschen und Kroaten,
Dieweil er weislich leiten kann
Zum Treffen die Soldaten.
Therese hatte selbst die Prob,
Und Franz der längst erblichen,
Das ganze Heer gab ihm das Lob,
Daß er Fritz nie gewichen.
Ihm fehlt nicht Klugheit weder Muth
Die Feinde zu bekriegen,
In ihm wallt ächtes Heldenblut –
Und Laudon soll nicht siegen?
Zieh hin von Gott versehner Held
Heil sey auf deinen Wegen,
Der Himmel wach für dich im Feld,
Zieh hin mit seinem Segen.
Man nennt dich billig Gedeon
Du gleichest ihm an Thaten –
Schon flechten dir die Ehrenkron
Die jauchzenden Kroaten.
Selbst Josephs heller Adlerblick
Flieht freudig dir entgegen –
Er sorgt stäts für der seinen Glück,
Wem wird dies nicht bewegen?
Auch hoffen wir Triumph und Sieg
Den Umsturz der Barbaren,
Du Vater ziehest in den Krieg
Wir trotzen den Gefahren.
Für dich wird täglich unsre Schaar
In unsre Tempel tretten.
Mit Inbrunst dort vor dem Altar
Die Lorbeer zu erbetten.
Triumph, Triumph! gepriesner Held,
auch Novi ist erfochten,
die Klugheit hat dir in dem Feld
den Lorbeerkranz geflochten.
Wie sie schon vorlängst dir gethan
im Treffen mit dem Preussen,
sie will auch jetzt den Muselmann,
an dir noch Wunder weisen.
Der Himmel der dich stäts beschützt
auch mitten in Gefahren,
hat deine Mannschaft unterstützt,
zum Troze der Barbaren.
Da Vater sprach selbst Muthe ein,
den andern Offizieren,
die Festung mußt gewonnen seyn,
dein Wort kann jeden rühren.
Kein Schuß, kein Stoß, kein Säbelhieb,
ward hier gar nicht geachtet,
weil unserm Menschenfreund zu Lieb,
man allen Schmerz verachtet.
Gieng gleich die Klinge tief hinein,
daß mancher es empfunden,
so wollte sich doch jeder freun;
für Joseph seiner Wunden.
Wie Marmorsäulen standen sie,
in größten Kugelregen,
in Hitze, Kälte spät und früh,
nichts konnte sie bewegen.
Und dies hat endlich Sieg gebracht,
die Feinde mußten weichen,
der Himmel der für Joseph wacht,
ließ Lorbeer euch erreichen.
Zieh hin, zieh hin, ergrauter Held!
dich schmückt das Ehrenzeichen,
die Klugheit half dir in dem Feld,
zu neuen Glückesstreichen.
Man kennt dich als den besten Herrn,
als Vater, Held und Krieger, –
ein jeder spricht von dir sehr gern
selbst Fritz hieß dich den Sieger.
Dein heilig silbergraues Haar
weiß Joseph hoch zu schätzen, –
dem Munterkeit bringt unserer Schaar,
auch vor dem Feind Ergötzen.
In Wien herrscht jetzt Zufriedenheit,
da Joseph dich bestellet,
weil Vater dir an Tapferkeit
und Heldenmuth nichts fehlet.
Gott thaue alles Glück herab,
zu deinem tapfern Heere,
ein Glück, das er den Frommen gab,
zu seines Namens Ehre.
Es segne euch die Allmachtshand
auf allen euren Wegen,
dann zieht zu Wasser und zu Land
den Feinden froh entgegen.
Lasset uns ein Liedlein singen,
von einem Helden auf der Welt,
der sich stäts mit blosser Klingen,
sich erzeiget in dem Feld,
der den Feind seine Flüglein stutzet,
ja sogar in seinen Nest,
und die Länder so ausputzet,
als war nie kein Feind gewest.
Nur ein Laudon ist auf Erden,
wollte Gott es wären mehr,
so konnten wir versichert werden,
daß die ganze Welt unser wär,
als er bei Dubitza war gelegen
dieser heldenreiche Mann,
obschon alles ihm entgegen,
greift er sie doch herzhaft an.
Er spricht auf, auf ihr Kinder,
macht euch auf, und helfet mir,
zeiget euch als Überwinder,
stellet euch den Türk herzhaft für,
da fing alles an zu lauffen,
in das Feuer der Feind hinein,
thäten herzhaft mit ihm raufen,
keiner wollt der Letzte seyn.
Spizge Pfeil und blosse Degen,
vor Pistoln, Kanonenspeis,
Kugeln werfen als ein Regen,
durch sein Anschlag klug und weis,
dadurch mußte unterliegen,
dieser stolze Feindesmann,
und vermeint aufs neue zu kriegen,
ja doch er so klug er kann.
Nun so lobet alle Wunden,
dieses heldenreichen Mann,
stehet auf und ruft mit Freuden
vivat General Laudon,
nun so lobet alle Wunden,
dieses Helden allezeit,
alle Tage alle Stunden,
jetzt und bis in Ewigkeit.