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Trauerlied
auf den Todfall des
röm. Kaisers Franziskus.

Wie geschwind kann sich verändern,
die Freud in eine Traurigkeit,
Gott kann also in einen Augenblick wenden,
wir haben die Erfarnheit,
das hat leider lezt erfahren,
unser Kaiser in Tyrol,
wies in größten Freuden waren,
jetzt seynd sie all Traurens voll.

Wie Komödi war vollendet,
und nach Hause wollte gehn,
thät der Kaiser sich verwenden,
konnt vor Schwachheit nicht mehr stehn
fieng der Kaiser an zu hinken,
erschröcken all daß Gott erbarm,
gleich that er darauf umsinken,
dem König just in seine Arm.

Ob schon groß zuvor die Freud,
bey dem Hof gewesen seyn,
viel grösser war das Leid,
kanst dirs leichtlich bilden ein,
der, der größte Hr. auf Erden,
und der höchste Groß-Monarch,
müßte gleich des Todtes werden,
jetzund liegt Er in der Sarg.

Darum ist keiner ausgenommen,
er mag groß seyn oder klein,
der Tod wird einmal kommen,
dann gestorben muß es seyn,
weil der Tod fürwahr ist wichtig,
so bereite dich alsdann,
sterben mußt auch, das ist richtig,
du weist aber doch nicht wann.