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Almer-Lied

Wenns nur einmal Abend würd
Und auf den Alpen schön grün,
Der Geißbue mit seinen Geißen kommt
Und die Sennerin mit die Küh;
Auf dem Baum das Laub schön grün,
Die Wiesen voll mit Gras,
Und wann ich an mein Sennerin denk,
So freut mich halt der Spaß.

Die Sennerin umfaßt ihn frisch
Läuft schnell der Alpen zu,
Und schreyt, juhe es ist schon gut
Jetzt kommt einmal mein Bue.
Du weißt mein Hüttel und mein Fenster,
Die Wochen einmal mußt du kommen,
Ausbleiben darfst du nicht.

Der Bue, der denkt in seinem Sinn
Was diese Red bedeuten soll,
Daß Sennerin sagt alle Wochen einmal
Doch ist der Weg so weit,
Behüt dich Gott, das will ich nicht,
Vor mir hast du ein Fried,
Daß ich aber gar nicht komm,
Dieß verschwieg ich nicht.

Die vierte Woche war's Wetter schön
Da macht sich auf der Bue,
Er wollt zu seiner Sennerin geh'n
Schnurgerade der Alpen zu,
Und als er vor das Hüttel kam,
Wollt schnageln an der Thür,
Da stund die Sennerin heimlich auf,
Und schub den Riegel für.

Und als der Bue zur Sennerin kam,
Sie recht herzlich grüßt;
Ey! bist denn heut gar nicht hier,
Oder schlaffst du gar so süß.
Man hört von dir kein Schnaufer nicht
Als wenn du nicht wärest hier.
Sennerin thu mich nicht lang vexiren
Steh auf, und geh zu mir.

Glaubst schon, ich mach dir auf
Ich bleib stets schön allein,
So ein Bue, der nur einmal kommt
Da will ich lieber kein'n.
Du tausend schöne Sennerin
Wie bist du heut so stolz,
Geh' zünd nur ein wenig an das Feuer,
Wenn dich nicht reut das Holz.

Die Sennerin denkt in ihrem Sinn,
Und wenn ich das nicht thue,
So ist er hin, ich kenn ihn schon,
Es reut mich doch der Bue.

Und als er das Feuer krachen hört,
Gieng er schön stat davon,
Die Sennerin hat ihm nachi geschrie'n,
Zündst nicht ein Pfeiffl an,
Geh zurück ein wenig, und trink a Milch
Und schneid a Bissel ab,
Kücheln will ich dir a machen
Wann du ein wenig bleibst da.

Du tausend schöne Sennerin
Heut hab ich nicht der Zeit,
Aufs nächstemal wann ich wieder komm,
Heut fehlts mir an der Schneid.
Der Bue, der thät an Juchschrey auf,
Daß es erhallt im Wald.
Die Sennerin hat ihm nachi kräht,
So lang sie hört den Hall.


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