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Ich hilf- und freudenloser Mann,
Warum doch mach ich manchen froh,
Der mir es niemals danken kann?
O weh, was tun die Freunde so?
Ja, »Freund« – was ich von Freunden sage!
Wenn ich nur einen hätt, vernähm er meine Klage!
Nicht Rat noch Freundschaft steht mir zu Gebot.
Nun tu mir, wie du willst, o minnigliche Minne.
Kein Mensch erbarmt sich meiner Not.
Sieh, minnigliche Minn, wie bald
Verlor ich meinen Sinn an dir.
Einziehn und ausziehn mit Gewalt
Durchs Tor des Herzens willst du mir.
Wie kann ich ohne Sinn genesen?
Du wohnst an seiner Statt und bist, wo er gewesen,
Schickst ihn zu der Geliebten mein,
Doch er allein kann nichts erreichen dort, Frau Minne:
O weh, du solltest selbst dort sein!
Frau Minne, gnädig schau darein!
Für solche Botschaft will ich dir
Zeitlebens gern zu Willen sein!
Nur sei auch liebevoll zu mir.
Ihr Herz ist voller Freudigkeit
Und ausgeschmückt fürwahr mit reinster Lauterkeit.
O könntest du darinnen sein,
So laß mich ein, daß wir drin miteinander sprechen,
Denn stets mißlangs, bet ich allein!
Ach gnadenreiche Minne, sieh,
Warum denn schaffst du mir solch Weh?
Du zwangest dort, nun zwing auch hie!
Versuch, ob sie dir widersteh.
Nun zeig einmal, wie stark du bist,
Und sag nicht, daß ihr Herz vor dir verschlossen ist.
So künstlich ist kein Schloß erdacht,
Daß dir sichs nicht erschlöß, du Meisterin der Diebe!
Schließ auf – sie trotzet deiner Macht!