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Herr Walther
Frau Welt, ihr sollt dem Wirte sagen,
Daß ich ihn längst befriedigt habe,
Die ganze Schuld ist abgetragen,
Daß er vom Brett die Kreide schabe!
Wer ihm was schuldet, mag wohl sorgen;
Eh ich in seinem Schuldbuch stand,
Wollt ich beim Juden lieber borgen.
Er schweigt bis an den letzten Tag,
Dann aber nimmt er sich ein Pfand,
Wenn jener nicht bezahlen mag.
Frau Welt
Du zürnest ohne Ursach, Walther,
Du bleibst noch länger hier bei mir.
Ich war dein Ehrenschatz-Behalter,
Und allen Willen ließ ich dir,
Sooft du etwas dir erbatest!
Nur dieses drückte mich zuschwerst,
Daß du es, ach! so selten tatest.
Drum überlegs: hier lebst du gut,
Doch wendest du von mir dich erst.
So wird dir nimmer froh zumut!
Herr Walther
Frau Welt, ich hab zu lang gesogen,
Mich zu entwöhnen ist es Zeit.
Mich hat dein Liebesblick betrogen,
Er, der so süße Lust verleiht.
Solang ich dir ins Auge schaute,
Dein Antlitz wonnig mich erquickte,
Daß ich von Herzen dir vertraute.
Doch häßlich warst du ganz und gar,
Als ich von rückwärts dich erblickte,
Drum schelt ich dich auch immerdar.
Frau Welt
Nun, kann ich dich nicht halten weiter,
Tu eines noch, was ich begehr:
Denk manches Tages, froh und heiter,
Und schau noch manchmal zu mir her,
Falls Langeweile dich bedrücke.
Herr Walther
Des will ich gerne sein bedacht,
Müßt ich nicht fürchten eure Tücke,
Vor der sich niemand recht bewahrt.
Gott geb, Frau Welt, euch gute Nacht:
Zur ewgen Herberg geht die Fahrt!