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24. Herrn gnade April wetter Frawen gonst etc

Wa II 582 Herrengnade 6. Außerdem giebt er unter Herrengunst nicht weniger als 33 ähnliche Sprw. Vgl. auch I 113 April 12; I 115 Aprilwetter; I 1141 Frauengunst und Frauenliebe. Einige der Varianten dieses Spruches mögen hier Platz finden.

Agricola 281 (= Egenolf 168 a) Weiber gemuet, herren gunst, Aprilen wetter vnd federspiel verkeren sich offt, wer es mercken wil.

Egenolf 93 a Herrn gunst, frawen lieb vnd Rosenbletter verkeren sich wie Aprillen wetter; 238 a setzt er noch hinzu: Würffel, glück vnnd federspil verkeren sich, wers mercken wil.

In der (1.) hochdeutschen Ausgabe von Reinecke Fuchs (Frankfurt a. M. 1535) in einer Randglosse Bl. B b heißt es:

Herrn gunst, Aprillen wetter
Frawenlieb vnd Rosenbletter,
würffel, karten, Fedderspil
verkert sich oft, wers glauben will.

Zingerle 66 führt aus Mone, Anz. VII 507 eine lat. Übersetzung an:

Ridenti domino nec coelo crede sereno,
Ex facili causa dominus mutatur et aura.

Aus Diutisca I 324: Herren hult enerbet niht.

Tappius 411 hat ein ähnliches Sprw. Grae rock reysz nit, Herrn huld erbt nit. Vgl. unten EA 39, 308.

Vom Aprilwetter redet Luther EA 35, 353 Es ist umb dies zeitliche Leben eines Christen gethan gleichwie umb das Aprilwetter; denn im April das Wetter nicht stetig ist und nicht für und für die Sonne scheinet, sondern itzt ist der Himmel hell und klar; balde so regnets, schneiets, schlossets und hagelts wieder drauf; flugs vergehet solchs trübe und nasz Wetter wieder und kömmet drauf ein Sonnenschein.

Den ihm sehr geläufigen Reim führt Luther doch niemals vollständig aus. Dietz I 111 giebt drei Nachweise. Hauspost. Jena 1559 Bl. 476 b Herrn gunst und aprillenwetter verkeren sich bald. EA 38, 397 f. Wenn gleich Menschen gonst allenthalben im Lande beständig wäre (wilchs doch auch nicht ist, denn heute Freund, morgen Feind, und wie man insonderheit von Fürsten sagt: Fürstengnad, Aprilwetter), so ist doch ihr Leben keine Stunde gewisz .. Denn morgen sollt sichs Wetter wohl umbkehren, dasz er mich verfolgete, (wie denn auch geschah, dasz David zuerst der liebste Diener Sauls war, darnach der allerfeindseligste und musste auch erfahren, dasz Fürstenhulde Aprilwetter wäre.) – 39, 308 [Hofediener] werfen denn mit Dreck und Kot auf den Herrn, speien ihn an: Pfu dich, wer soll solchem Herrn dienen, an dem alle Treu und Dienst verloren ist? Machen dann Sprichwort und Reimen, die sie an die Wände schreiben: Lieber Kittel reisz nicht, Herren dienst erbet nicht etc. Item: Aprilwetter etc. Weim. Ausg. 19, 301, 3 Hodie habet benignum prineipem. Proverbium ›Fürstengnad aprillen wetter‹. EA 36, 271 Es ist ein wahres Wort, das man pfleget zu sagen: Fürstengnade ist wie Aprilenwetter, das währet nicht lange.

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