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358. Was die tauben erlesen hetten

Vgl. Wa I 1545 Gemeinde 10 Eine grosse gemein kan nicht durchausz rein sein, als hetten sie die Tauben gelesen. Wa III 1639 rein 46 So rein, als hättens die Tauben zusammen gelesen. IV 1047 Taubenrein. Anm.: »Die mögen ein gutes Jahr haben und immerhin fahren, die da wollen eine Kirche haben, die gar taubenrein sei (Luther, Tischr. 316 b).« – Abgeleitet von der Art, wie die Tauben ihr Futter auspicken. – Auch ironisch; vgl. DWb l1, 167.

Bei Luther EA 15, 367 es sei mit dem Reich Christi also gethan, dasz gar keine Sünde da sei, musz alles rein und sauber sein, als hättens die Tauben erlesen. 218, 112 es kann nicht alles so rein sein, als hättens die Tauben erlesen. 33, 193 [Noahs Taube] das ist ein rein Thier, isst kein Aas noch Unreines, daher ein Sprichwort ist: Es ist so rein, als hettens die Tauben erlesen. Tischreden. Frankft. 1571 Bl. 231 b Wenn man nur in der rechten reinen Lehre einig ist, da musz auch nicht ein Meitlin vnreins vnd falsch seyn, sondern musz alles rein vnd erlesen seyn, wie von einer Tauben. – Eben dahin gehört auch DeW V 69 Sie wollens alles erlesen haben, aber selbs nicht erlesen sein. EA 43, 35 wollens aufs allerstrengest gehalten und aufs reinest erlesen haben. 43, 119 weil sie alles aufs reinest erlesen haben. – Ähnlichen Sinnes mit ironischem Beigeschmack ist DeW III 379 katzenrein.

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