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77. Gros geschrey und wenig wolle

Wa I 1601 Geschrei 35. Vgl. bei Zingerle S. 179 Geschreies vil und lützel wolle gap ein sû (Colm. 14, 26). Vil geschrey, wenig Woll, sprach der Teuffel, beschor er ein saw (Nas. p. 71).

Ähnliche, zum Theil derb witzige, Ra finden sich bei Wander a. a. O., Höfer 1817 u. 1984, Egenolf 108 b, 334 a, 359 b. Tappius 439 bringt sie als Parallele zu Aureos polliceri montes;Schone wort und nichts dahinden.Philander (1. Gesicht) S. 10 Je mehr wort, je minder Werck; je mehr geschrey je minder Woll; je mehr Geschwätz, je minder Herz; je mehr schein, je minder Goldt. Vgl. die scherzhafte Anspielung (3. Gesicht) S. 141 Da sie doch alle drey viertel Jahr ihr Kind ohne fehl in der wiege fanden: Und das Geschrey ohne Wolle hören musten.

Bei Luther Weim. Ausg. XX 133, 10 gros geschrei, wenig wol. Putatur tantum virium, quantum est flammarum. Wrampelmeier 980 Allegoria. Viel gescher [= Geschrei, Lärm; vgl. DWb 4 2, 3855], wenig woll.

Die Ra erinnert an das Horazische, Ep. I 18, 15

Alter rixatus de lana saepe caprina (Otto S, 73).

Diesen Vers deutet Luther DeW III 483 Zank um ein nichtiges Ding, gerade als ob zwey zankten über ein Geisfell, obs Wolle oder Haare sei.

Sinnverwandt ist EU 2 18, 310 6s beisst aber, hüt dich fur grossem Geschrei. Wenn das Fasz zu sehr tonet und klinget, so wird nicht viel drinnen sein. Ledige Fässer klingen wohl, aber sie tränken und geben nichts.

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