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Wa I 228 Bank 29 Einen unter die Bank stecken (schieben): »Ihn überwältigen und verspotten«; 40 Etwas unter die Bank stecken (werfen): »Es als etwas Verächtliches verbergen«.
Diese Ra ist eine der beliebtesten bei Luther; er braucht sie besonders gern in dem Vorwurfe gegen die römische Kirche, daß bei ihr Gottes Wort unter der Bank gelegen habe. In Luthers Sinn sagt denn auch das Volksbuch von Dr. Faust (Neudr. 7. 8) S. 12 hat die h. Schrifft ein weil hinder die Thür vnnd vnter die Banck gelegt. DWb I 1106 und Dietz I 205 geben mehrfache Nachweise zu dieser und den verwandten Ra.
Der Sinn der obigen Ra tritt deutlich hervor in solchen Stellen wie EA 40, 227 Ob sie wohl die Schriften mit Füssen getreten, unter die Bank gesteckt, veracht und verdampt haben, noch ists blieben; 43, 72 dasz wirs Jedermann treulich gesagt haben und Nichts unter die Bank gesteckt; 44, 345 die Schälke haben das unter die Bank gesteckt und geschwiegen. Das Verächtliche scheint mehr betont zu sein in der verwandten Ra ›unter die Bank stossen‹. Vgl. Lösche 498 unsere buecher werden unter die banck gestossen werden; EA 25, 385 (34, 80) die heilige Schrift unter die Bank stossen; 27, 247 Drumb ists ihn fast noth, die Schrift zu lästern und zu schmähen, sie unter die Bank stossen und furgeben, sie sei ein finster Nebel; 38, 107 vermahnt man sie, so stossen sie es unter die Bank. Weniger stark ist die Ra ›unter die Bank legen‹; vgl. EA 36, 378; 50, 180; auch EA 15, 420 unter die Bank schieben. Verwandt ist auch De W III 272 Wo es also ins Recht käme, hoffet ich, es sollte in die lange Truhen kommen; d. h. in die Truhe, wo es lange liegt und schließlich vergessen wird; gebräuchlicher ist jetzt dafür: etwas auf die lange Bank schieben.
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