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111. Er hat gryllen ym kopff

Wa II 137 Grillen 15 mit Citat aus Froschm. F III b Wie man sagt, derselb hab Grillen, dem es nicht geht nach seinem Willen. – Vgl. II 1526 Kopf 630 Er hat den Kopf voll Grillen.

Luther hat die Ra mit blasserer Tinte am Ende der Seite nachgetragen, vermuthlich doch, weil er nicht nur Ähnlichkeit der Form, sondern auch des Sinnes mit den voranstehenden Ra fand. Gebraucht hat er, soviel ich sehe, sie sonst nicht. Das Wort Grille weist Dietz II 168 nur im eigentl. Sinne bei ihm nach.

Die Ra ist sehr verbreitet und in vielen Verbindungen von Wa nachgewiesen. Schiller-Lübben, II 146 weist Grille einmal nach = Haß, Zorn. So wird es auch gebraucht Uhland, Volksl. Nr. 249, v. 2, wo vom Bauer spottweise gesagt wird:

Zu fechten het er willen,
zu tanzen het er lust,
im hirn da het er grillen;
er stiesz ain in sein brust ...

In dieser Bedeutung würde die Ra passend an Nr. 109 sich anschließen; doch ist Grillen später meist harmloser gebraucht worden für seltsame und verdrießliche Einfälle, Sorgen, die im Kopse Unruhe machen wie die Grillen auf dem Felde. So SZ 9, 28 Mich juckten sere der schelmen grillen. Simplicius II 311, 1 Also dasz der Patient den Namen trüge . . eines Narren, der den Kopf so voller Würm, Mucken, Grillen, Dauben und anderer tausendfältiger Phantasey und Thorheit stecken hätte, dasz man ihn einer wohlgebackten Herings-Tonn vergleichen möchte. III 13, 15 so vermehreten sich meine Grillen und Dauben, die der Fürwitz in meinem hirn ausheckte. Philander (2. Gesicht) S. 97 weil dir jene thorheit besser ingeflogen, als dieser [der Scholastiker] subtilisationes, gespitzte Grillen oder Grillenspitzen. (7. Gesicht) S. 546 Dann als auff ein zeit der Löw (als König und Herr der andern Thiere) Grillen im Kopff hatte, derowegen Ursach suchete, wie er seinen Zorn auszlassen möchte, bat er zu Gast den Esel, den Wolff und Fuchsen.

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