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457. Ey ist kluger denn die henne

Wa I 751 Ei 33; 41; vgl. 37 Das Ei lehret das Hun und die Kachel den Töpfer und viele ähnliche. – Andreas Poach, Vier Predigten von der Todten Auferstehung (von Luther gehalten 1544; hg. 1563) sagt in der Einleitung (Altenb. Ausg. VIII 379 ^a): Und ist hierin das ärgeste, das solche unzeitige Klugheit nicht unrecht, sondern recht baben wil. In andern Regimenten hat sie die Vernunfft wider sich, wird auch von der Uernunfft als unrecht gestrafft und verworffen, wie die Sprichwörter bey den Griechen und Römern zeugen: › Sus docet Minervam‹ und bey den Deutschen ›das Kalb lehret die Kuhe kalben‹ und ›das Ey lehret das Hun‹.

Bei Luther EA ² 20 II 563 Ei, es stehet fein, wenn das Ei will kluger sein denn die Henne; ein schöne Meisterschaft musz das sein, wo die Kinder ihren Vater und Mutter, die Narren und Thoren weise Leute regieren wollen. – Vgl. das naheverwandte Sprw. EA 31, 335 Das mag heissen: Sus Minervam. Hie lehret Ei das Huhn und Kachel den Töpfer; 39,279 Sonst gehets wie man sagt, das Ei lehret das Huhn, und die Sau meistert Gott und Phormio rüstet Hannibal; 49, 320 Sie [die Welt] soll von mir hören und lernen, so will sie klüger sein und mir fursagen, wie ichs machen soll. Da lehret das Ei das Huhn; Wittenb. Ausg. Tom. lat. V 29 Sus docet Minervam ... et in re domestica dicitur de filiis sapienticulis: Das Ey leret das Hun. – Zu › Sus Minervam‹ (Cic. Acad. post. 1, 5, 18) vgl. Otto S. 224 und Schmidt, Luthers Bekanntschaft mit den alten Klassikern S. 15. Hier wird diese Ra in Luthers Briefen noch sechsmal nachgewiesen.

Sonst vgl. noch EA 27, 84 Gleichwie der Koch gelehrter ist denn die Kohle, die er verbrennt ...; Weim. A. 16, 359 15 (Anm. S.651) Junge Leute meinen immerdar, sie sind klüger denn andere leute ... wollen eilff Kegel treffen und umbschiessen auff einen worff, da irer nur neune auff dem Bosseleich stehen.

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