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Der Name des Odermennigs soll ottermächtig, d. h. kräftig oder heilsam gegen Schlangenbiß, bedeuten. Die behaarte Pflanze mit den großen, unterbrochen gefiederten Blättern ist von einer langen Blütenähre gekrönt, deren leuchtend goldgelbe Blumen den Wegrändern, Feldrainen und Waldlichtungen zur schönsten Zierde gereichen. Die Zahl ihrer Staubblätter beträgt oft nur 6 bis 7, oft aber auch das Doppelte; Linné hat für diese pflanzen mit nicht genau bestimmter, 20 nicht übersteigender Zahl der Pollenblätter eine eigene Klasse, die XI. (Dodekandria), aufgestellt. Wenn eine Blüte des Odermennigs sich erschlossen hat, sind anfangs nur die Narben zur Bestäubung reif, und es kann Fremdbestäubung stattfinden. Bald aber öffnen sich die Antheren der schwach einwärts gekrümmten Pollenblätter; diese biegen sich in halbkreisförmiger Krümmung nach der Blütenmitte, bis die Antheren die Narben berühren und ihren Pollen dort ablegen. Hierauf fallen sie ab. Die reifenden Früchte, gewöhnlich zwei, werden von dem grubenförmig vertieften Scheibenboden umschlossen, der verhärtet und an seinem oberen Teile eine Menge widerhakenartiger Stacheln trägt, mittels derer die Frucht verschleppt werden kann. Da zwischen dem Anfang und Ende des Blühens einer einzelnen Blüte drei Tage liegen und manche Pflanzen in stärkerem Grade duften, so kann man behaupten, daß der Odermennig für Fremd- wie für Selbstbefruchtung gleich gut eingerichtet ist.
Rosengewächse, Rosaceen. Kl. XI. . Juni – August. H. 0,30 – 1,25 m.