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siehe Bildunterschrift

Gemeines Hexenkraut, Circāēa lutetiána L.

Als echte Waldschattenpflanze bewährt sich das gemeine Hexenkraut durch seinen saftigen Krautstengel und seine großen dünnen Blätter. Sehr kurze, weißliche Haare bekleiden und schützen das ganze Pflänzchen. Seinen Namen erklärt man folgendermaßen: Wenn sich jemand im Walde verirrt hatte und auf dieses Kraut stieß, nahm er das als Zeichen, daß Hexen an seinem Unglück schuld seien. Den Gattungsnamen Circaea erhielt es nach der berühmten Zauberin der Odyssee, der Kirke, welche die Genossen des Odysseus mit ihrem Zauberstabe in borstige Eber verwandelte. Einen eigentümlichen Eindruck machen die in Trauben zusammenstehenden Blüten der Pflanze. Über den kleinen birnförmigen Fruchtkapseln, die zum Schutz der Blume gegen auskriechendes Raubgesindel mit fiebrigen Drüsenhaaren besetzt ist, steht die aus einem zweizipfeligen, zurückgeschlagenen Kelche, zwei rötlichen oder weißen Kronblättchen, zwei Staubblättern und einem Griffel zusammengesetzte Blüte. Wenn infolge ungünstigen Wetters Kreuzungsvermittler ausbleiben, neigen sich die Antheren über die Narben und lagern den Pollen auf ihnen ab. Die reifende Frucht hängt an herabgeschlagenem Stiele abwärts, die Drüsenhaare bilden sich zu steifen Hakenhärchen aus, welche sich am Körper vorbeistreifender Waldbewohner anhäkeln. Jede Frucht enthält zwei Samen.

Nachtkerzengewächse, Onagraceen. Kl. II. ausdauernd. Juli, August. H. 0,25 bis 0,50 m.

 


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